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Formell hält sich die Kirche in Russland aus der Politik heraus - faktisch würde Patriarch Kirill I. eine orthodox orientierte Partei durchaus gutheißen (Foto: Archiv/.rufo) |
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Freitag, 13.01.2012
Orthodoxe Kirche denkt über Parteigründung nachMoskau. Die angekündigte Erleichterung von Partei-Zulassungen hat die russisch-orthodoxe Kirche zu Gedankenspielen animiert: Sie würde die Gründung einer christlich orientierten Partei befürworten, so ein Kirchenvertreter.
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Erzpriester Wsewolod Tschaplin, der oberste Öffentlichkeits-Beauftragte des Moskauer Patriarchats, sprach gestern von einer möglichen Parteigründung: Das Gesetz verbietet zwar die Gründung einer Partei nach religiösen Kriterien, aber niemand verbietet die Bildung einer orthodoxen oder christlichen Partei, wenn dies nicht formell im Parteinamen erwähnt wird, so der Kirchensprecher.
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Prinzipiell unterstützte die Kirche nach ihrer Sozialkonzeption jedwede christlich-orthodox orientierten gesellschaftlichen und politischen Organisationen, sagte er.
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Christen wollen bei Parteigründungswelle nicht abseits stehen
Tschaplin erklärte, Russland stehe offensichtlich vor einer Welle von Parteigründungen. Präsident Dmitri Medwedew hatte unlängst angekündigt, die strengen Gesetze, denen Parteien in Russland unterworfen sind, maßgeblich zu lockern.
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Für die Gründung einer Partei braucht es seinem Vorschlag zufolge dann nur noch 500 und nicht mehr 50.000 Mitglieder landesweit. Aufgrund der strengen Auflagen gibt es in Russland gegenwärtig nur sieben zugelassene Parteien.
Linke wie liberale Kreml-Kritiker, aber auch rechte Nationalisten haben bereits angekündigt, die Liberalisierung zur Anmeldung neuer Parteien nutzen zu wollen.
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Novum: Patriarch nimmt zur politischen Lage Stellung
Kirchenoberhaupt Kyrill I. hatte erst vor wenigen Tagen die übliche Abstinenz der orthodoxen Kirche zu politischen Fragen gebrochen und in einem Fernsehinterview die Staatsführung zum Dialog mit der Gesellschaft und einer daraus resultierenden Kursänderung aufgerufen.
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Die junge Protestbewegung gegen Premierminister Wladimir Putin und die Wahlfälschungen forderte der Patriarch auf, ihre Unzufriedenheit auszudrücken, ohne auf Provokateure hereinzufallen und das Land zu zerstören.
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Keine direkte kirchliche Beteiligung an Parteigründung
Ein Pressesprecher des Patriarchen stellte gegenüber der Zeitung Kommersant klar, dass die Kirche nicht selbst an der Gründung einer Partei teilnehmen werde. Ein Erscheinen von orthodoxen gesellschaftlichen Bewegungen, die in eine Partei auswachsen könnten, sei aber nicht erstaunlich.
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Ein Experte für religiöse Rechtsfragen erklärte dem Blatt allerdings, dass das Verbot, Parteien nach beruflichen, ethnischen, nationalen oder religiösen Vorzeichen zu organisieren, sich nicht nur auf den Parteinamen beziehe.
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Es gelte auch für die Satzung und alle weiteren programmatischen Dokumente.
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Kitsch-as-kitsch-can: auch im Nordwesten Russlands geht die Sonne inzwischen etwas früher auf. Noch besser wäre es, wenn Präsident Medwedew nicht die Normalzeit abgeschafft und stattdessen die ewige Sommerzeit verkündet hätte. (Topfoto: mig/.rufo)
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