Samstag, 11.08.2001
Wolgograd bald wieder Stalingrad?Moskau (rUFO/kp). Jossif Stalin, verantwortlich für den Tod etlicher Millionen seiner Untertanen, soll in Russland wieder zu Ehren kommen. Nikolai Maksjuta, Gouverneur im südrussischen Gebiet Wolgograd, forderte am Freitag öffentlich, der Millionenstadt an der Wolga wieder den historischen Namen Stalingrad zurückzugeben. Zum ersten Mal fand der Sowjet-Despot damit einen offenen Anhänger in einem derart hohen Amt.
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Auch Russlands Kommunistenchef Gennadij Sjuganow begrüßte die Initiative bereits. Der Ort, der durch die Schlacht von Stalingrad in die Geschichte eingegangen sei, solle seinen alten Namen wiedererhalten, so Sjuganow, der sich auf seinen häufigen Reisen nach Westeuropa gerne als geläuterter Sozialdemokrat gibt, zu Hause in Russland jedoch konsequent die Verbrechen der Sowjetdiktatur leugnet und herunterspielt.
Das heutige Wolgograd war im Jahr 1589 als Zarizyn gegründet worden. 1925 hatte die Sowjetführung die Stadt in Stalingrad umbenannt. Der spätere Diktator hatte während des Bürgerkriegs die Verteidigung von Zarizyn gegen die Weißgardisten mitorganisiert. Seit 1961 trug die Stadt den Namen Wolgograd. In der Bevölkerung gibt es derzeit offenbar keine eindeutige Mehrheit für einen der drei Stadtnamen. Vor allem unter Kriegsveteranen ist eine Umbenennung in Stalingrad populär.
Da Wolgograd als Gebietszentrum einen Sonderstatus genießt, müsste einer Umbenennung der Stadt auch das Zentrum in Moskau zustimmen. Nachdem nicht ohne Zutun von Präsident Putin im vergangenen Jahr bereits die alte Sowjethymne wieder zur russischen Nationalhymne erhoben wurde, scheinen Stalin-Anhänger und andere Ewig-Gestrige jetzt Morgenluft zu spüren.
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