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Tschetschenische Rebellen (Foto: rufo)
Tschetschenische Rebellen (Foto: rufo)
Montag, 12.05.2003

40 Tote bei Terroranschlag in Tschetschenien

Moskau (Zuletzt aktualisiert um 17:00 Uhr). Bei einem Sprengstoffanschlag im Norden Tschetscheniens sind mehr als 40 Menschen ums Leben gekommen und über 197 weitere Personen verletzt worden. Die Gebäude der Kreisverwaltung und des FSB in der Siedlung Snamenskoje wurden zerstört, als ein mit einer Tonne Sprengstoff beladener LKW der Marke „Kamas“ gegen 10 Uhr vor den Häusern detonierte. Durch die Wucht der Explosion wurden auch acht Wohnhäuser beschädigt.

Nach Aussage des Chefs der Kreisverwaltung, Sultan Achmetchanow, wird die Zahl der Todesopfer noch weiter steigen. Wer hinter dem Attentat steckt, ist bisher noch nicht bekannt. Achmar Sawgajew, der Vertreter Tschetscheniens im russischen Föderationsrat, äußerte jedoch die Vermutung, dass es sich um eine Aktion des Rebellenführers Aslan Maschadow handelt.

Der russische Präsident Putin verurteilte den Anschlag als terroristische Tat, die darauf abziele, eine politische Lösung des Konflikts zu verhindern. Gleichzeitig plädierte Putin für eine schnelle Abgrenzung der Kompetenzen zwischen Russland und Tschetschenien, wobei der tschetschenischen Republik im Rahmen der russischen Verfassung ein höherer Grad an Selbstverwaltung zugesprochen werden soll.

Der Leiter der Administration Tschetscheniens Achmed Kadyrow bewertete das Attentat als Versuch der Separatisten, ihre Stärke und ihre „Bereitschaft den sinnlosen Kampf fortzusetzen“ zu demonstrieren. Er zeigte sich jedoch überzeugt davon, dass Tschetschenien sich auch durch diesen Terrorakt nicht von seinem Weg zum Frieden abbringen lasse.

Bei Russland-Aktuell
• Terrorakt bei Siegesparade in Grosny
Der Anschlag in Snamenskoje ist der blutige Höhepunkt einer neuen Terrorserie im russischen Nordkaukasus. Unter anderem musste die für den 9. Mai angesetzte Siegesparade in Grosny nach einem Terroranschlag abgesagt werden. Am Montagmorgen wurde in der Vizeinnenminister der Teilrepublik Dagestan, Magomed Omarow, bei einem Sprengstoffattentat leicht verletzt. Im vergangenen Dezember hatten sich Kamikadse-Terroristen vor dem Regierungsgebäude in Grosny mit einem mit Sprengstoff beladenen LKW in die Luft gesprengt. Dabei waren 75 Menschen umgekommen und etwa 200 verletzt worden. Das Gebäude der Moskau-treuen tschetschenischen Verwaltung wurde vollständig zerstört.

(ab/.rufo)

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