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Gazprom hat Entwicklungsszenarien für den russischen Gasmarkt bis zum Jahr 2030 vorgelegt (Foto: Newsru.com). |
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Montag, 16.04.2007
Gazprom: 420 Milliarden Dollar für russischen GasmarktMoskau. Gazprom will bis zum Jahr 2030 bis zu 420 Milliarden Dollar in den russischen Gasmarkt investieren. Das Geld soll in Förderung, Transport und Aufbereitung fließen. Unterstützung von Privatinvestoren ist nötig.
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Gazprom hat Entwicklungsperspektiven für den russischen Gasmarkt aufgezeigt. Nach dem Generalplan zur Entwicklung des Gasmarkts bis zum Jahr 2030 müssen für den Ausbau von Förderung, Transport und Aufbereitung bis zu 420 Milliarden US-Dollar (rund 341 Milliarden Euro) investiert werden. Das Dokument umfasst 18 mögliche Entwicklungsszenarien, die von einem Anwachsen der Gasförderung um 24 bis 44 Prozent bis zum Jahr 2030 ausgehen.
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Beteiligung von Rosneft, Lukoil oder TNK-BP möglich
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Gasprom geht davon aus, dass der Löwenanteil der Investitionen in den Transport gehen wird die Rede ist von 118 bis 142 Milliarden US-Dollar (rund 95 bis 115 Milliarden Euro). Für die Erschließung sollen 38 Milliarden US-Dollar (rund 31 Euro) ausgegeben werden, für den Bau neuer Gasaufbereitungsanlagen 22 bis 53 Milliarden US-Dollar (rund 18 bis 43 Milliarden Euro) und für die Rekonstruktion von alten 4,6 Milliarden US-Dollar (rund 3,74 Milliarden Euro). Für unterirdische Gasspeicher plant Gasprom Ausgaben in Höhe von 6,8 Milliarden US-Dollar (rund 5,53 Milliarden Euro).
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Die Pläne sollen mit einem Investitionsprogramm finanziert werden, dass als Mehrheitseigner der russische Staat absegnen soll. Der halbstaatliche Energiekonzern will selbst 97 bis 100 Milliarden US-Dollar (rund 79 bis 81 Milliarden Euro) für die Gewinnung und Erschließung ausgeben. Weitere 28 bis 49 Milliarden US-Dollar (rund 22,8 bis 40 Milliarden Euro) für diesen Bereich sollen von Privatinvestoren kommen. Gasprom will als Investoren die Konzerne Rosneft, Nowatek, Lukoil und TNK-BP gewinnen.
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Rentabilität in Russland muss steigen
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Ein Sprecher von Nowatek kommentierte das Programm. Seiner Meinung nach werden sich die Privatunternehmen an den Plänen Gazproms beteiligen, wenn sich innerhalb der kommenden drei Jahre die Rentabilität von Energielieferungen innerhalb Russlands und für den Export aneinander anglichen und sich die Steuerlast für die Unternehmen nicht erhöhe.
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Von den 18 dargestellten Szenarien favorisiert Gazprom das siebte. Danach wird die Gas-Nachfrage um das Jahr 2030 russlandweit bei 495,5 Milliarden Kubikmetern liegen. Die Förderung liege dann voraussichtlich bei 826,2 Milliarden Kubikmeter. Die Exportnachfrage veranschlagt der halbstaatliche Energiekonzern mit 401,9 Milliarden Kubikmetern. In Zentralasien wolle man 70,2 Milliarden Kubikmeter jährlich kaufen.
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Jamal ab 2017 durch Stockmann-Gewinne finanziert
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Nach diesem Szenarium müsste der Förderbetrieb auf dem Gasfeld Jamal im Jahr 2017 aufgenommen werden. Die Investitionen bis zu diesem Zeitpunkt beliefen sich voraussichtlich auf 48 Milliarden US-Dollar (rund 39 Milliarden Euro).
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Die Investitionen könnten zu diesem Zeitpunkt bereits durch Gewinne aus dem Stockmann-Gasfeld getragen werden. 7,7 Milliarden Kubikmeter der dort insgesamt geförderten 22,7 Milliarden Kubikmeter würden dann als Flüssiggas an die USA verkauft. Die übrige Fördermenge gehe zum Großteil nach Europa, beispielsweise über die Pipeline Nordstream.
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Die Investitionen in das Stockmann-Gasfeld schätzt Gazprom auf 13,2 Milliarden US-Dollar (rund 11 Milliarden Euro).
(cj/.rufo/Moskau)
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