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Schon wieder im Gerede: Boris Beresowski (Foto: Archiv/.rufo) |
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Dienstag, 26.06.2007
Moskau-London: Neue Spionageaffäre um Litwinenko-MordMoskau. Kaum ist Tony Blair zurückgetreten, beginnt ein neuer Spionageskandal zwischen Moskau und London. Ein russischer Bürger erklärt gegenüber dem FSB, der britische MI-6 im Verein mit Beresowski habe ihn anwerben wollen.
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Der für Spionageabwehr zuständige russische Inlandsgeheimdienst FSB teilte am Dienstagvormittag mit, ein russischer Staatsbürger habe sich an den FSB gewandt, weil er um sein Leben fürchte.
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Nach der Pressekonferenz des russischen Ex-Geheimdienstlers Andrej Lugowoi, bei der dieser britischen Geheimdienstkreisen vorgeworfen hatte, möglicherweise zusammen mit dem Exil-Oligarchen Boris Beresowski den Litwinenko-Mord inszeniert zu haben, habe sich der MI-6 mit dem bisher namentlich nicht genannten Russen in Verbindung gesetzt. Der MI-6 habe auf einem baldigen Treffen in einer europäischen Stadt bestanden.
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Besonders sei der Mann aber besorgt gewesen, weil ihn in letzter Zeit Beresowski häufig angerufen und ein Treffen in Israel vorgeschlagen habe. Auch habe Beresowski dem Betroffenen nahe gelegt, sich so schnell wie möglich mit dem MI-6 in Verbindung zu setzen.
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Der Mann habe sich daraufhin freiwillig an den FSB gewandt und dort ausgepackt. Er habe Namen von britischen Geheimdienstmitarbeitern genannt, Orte von konspirativen Treffen und die ihm gestellten Aufgaben detailliert beschrieben, erklärt das Pressezentrum des FSB.
Der FSB hatte nach der Pressekonferenz des Andrej Lugowoi Ermittlungen wegen britischer Spionageversuche aufgenommen. Lugowoi hatte unter anderem behauptet, Beresowski und sein Partner Alexander Goldfarb und dessen Firma Risc Management arbeiteten seit langem mit dem britischen Geheimdienst zusammen.
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Noch ein Ex-KGB-ler meldet sich aus dem Exil zu Wort
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Derweil bekräftigt ein weiterer Ex-Geheimdienstmann in einem langen Interview für die Moskauer Zeitschrift Kommersant-Wlast (Kommersant-Staatsmacht), Litwinenko sei seiner Überzeugung nach im Auftrag höchster russischer Geheimdienst- und Militärspitzen umgebracht worden. Mit Sicherheit habe aber niemand direkt den Befehl dazu gegeben. Es sei darum gegangen, die russische Opposition einzuschüchtern.
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Der in Frankreich lebende Jewgeni Pimarjow nennt als einen möglichen Hintermann den ehemaligen Verteidigungsminister und jetzigen Vizepremier und Präsidentschaftskandidaten Sergej Iwanow.
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Litwinenkos Informationen waren wertlos
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Allerdings beschreibt Pimarjow auch, dass Litwinenko für den Kreml ungefährlich war. Die Kreml-Geheimpapiere, die Litwinenko in der Zeit vor seinem Tode für jeweils 10.000 Euro verkaufen wollte, seien weitgehend wertlos gewesen. Sie hätten mit Leichtigkeit von Beresowski in London oder von irgendeinem PR-Büro in Moskau fabriziert worden sein können.
Gegenwärtig, so Pimarjow, steckten die Ermittlungen wegen des Litwinenko-Mordes in einer Sackgasse.
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Es sei nicht zu erwarten, dass es in nächster Zeit zu einer Aufklärung kommen könne. Sicher scheint in der Tat nur eins: in den Mordfall sind in irgendeiner Form nicht nur zahlreiche Ex-Geheimdienstler, sondern auch Geheimdienstkreise aus Großbritannien, Italien und Russland verwickelt. Und Boris Beresowski hat ziemlich sicher keine reine Weste.
(mig/.rufo/Moskau)
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