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Zieht sich auf das Schachspielen und aufs Geschäft zurück - Kirsan Ilumschinow tritt als Präsident Kalmückiens ab (Foto: Archiv) |
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Montag, 25.10.2010
Machtwechsel in der Provinz: neue Spitze in KalmückienElista. Der Machtwechsel in der russischen Provinz geht weiter. In Kalmückien überlässt Präsident Ilumschinow nach 17 Amtsjahren fast reibungslos das Amt seinem Nachfolger Alexej Orlow - und will sich künftig aufs Schachspielen konzentrieren.
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Dem neuen Präsidenten der Republik Kalmücken gratulierte unter anderen auch der Dalai Lama.
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Nach der feierlichen Amtseinführung des neuen Kalmücken-Präsidenten Alexej Orlow in der Republikshauptstadt Elista an der Wolga hatte dieser sich gewünscht, ein Video über die 17-jährige Amtsführung seines Vorgängers anzusehen.
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Orlow schlug Ilumschinow versöhnlich vor, er möge doch als Regierungschef weiterarbeiten und seine Kraft und Energie zum Wohle der Kalmücken und des grossen Russlands einsetzen. Ilumschinow lehnte dankend ab.
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Kirsan Ilumschinow hatte Anfang September den russischen Präsidenten Medwedew selbst gebeten, ihn nicht für weitere fünf Jahre als Präsidenten im Amt zu lassen.
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Ilumschinow gehörte trotz seines vergleichweise jugendlichen Alters (geboren 1962) zu der Riege der alteingesessenen russischen Provinzfürsten (Juri Luschkow, Rossel, Schaimijew, Rachimow, Prussak und andere), die in letzter Zeit fast alle in den Ruhestand geschickt worden waren.
Ilumschinow hatte die recht kleine Opposition gegen sich in Kalmückien mit zum Teil rabiaten Methoden klein gehalten.
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Ausser durch zweifelhafte Methoden beim Anhäufen eines beträchtlichen Privatvermögens war er als Präsident des Weltschachverbandes FIDE mit dem Versuch aufgefallen, die Stadt Elista zur Welthauptstadt des Schachspiels zu machen.
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Ilumschinow galt schon in seiner Studienzeit an einer Moskauer Kaderschmiede, dem Staats-Institut für Internationale Beziehungen (MGIMO) als Sonderling, weil er sich neben seinen Japanologie-Studien aktiv als Schamane betätigte.
1993 wollte Ilumschinow sich als "Chan" der Kalmücken selbstständig machen, unterstützte dann aber doch Boris Jelzin, unter dem er auch im Rahmen Russlands ausreichend viel Selbstständigkeit hatte. Elista wurde zur Steueroase. Ilumschinow verzichtete aber 1994 doch darauf, die Moon-Sekte im traditionell bhuddistischen Kalmücken zur Staatskirche zu machen.
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Ilumschinow unterhielt immer engste geschäftliche Beziehungen zu Moskau. Eine Zeitlang war Viktor Baturin, Bruder der moskauer Bürgermeistergattin Jelena Baturina sogar Vizepremier in Elista.
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