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Russische Fans bei der Ankunft zur EM-2012 in Warschau (Foto: TV) |
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Mittwoch, 13.06.2012
Vor und nach EM-Spiel Massenschlägerei in WarschauWarschau. 140 Festnahmen, darunter 13 russische Fussballfans, vermeldet inzwischen die polnische Polizei. Polnische Fans, Hooligans und Nationalisten hatten vor und nach dem EM-Spiel russische Fans angegriffen. Bis in die Morgenstunden gingen die Überfälle weiter.
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Russische und polnische Fanklubs hatten am Montag noch versucht, das Konfliktpotential zu entschärfen und polnisch-russische Gemeinsamkeiten zu betonen. Russische und polnische Fans legten Kränze am Denkmal für die Befreiung Warschaus von der deutschen Besetzung nieder.
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Polnisch-Russischer Konfliktstoff |
In Polen unvergessen bleibt die Erschiessung von 7.000 polnischen Offizieren unter Stalin in Katyn und die Niederschlagung polnischer Aufstände durch russische bzw. sowjetische Truppen 1794, 1830, 1863, 1956 und 1970.
Aber Polen war nicht nur Opfer, sondern auch Täter: 1608 besetzten polnische Truppen Moskau. Nach dem 1.Weltkrieg versuchte Polen Anfang der 20-iger Jahre unter Marschall Pilsudski den Westen der Sowjetunion zu besetzen. Bei den Kriegshandlungen kamen mehrere hunderttausend Menschen ums Leben. |
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Derweil überfielen polnische Hooligans aber schon ein Restaurant in der Warschauer Innenstadt, in dem sich russische Fans versammelt hatten. Es kam zu einer kurzen, aber heftigen Schlägerei.
Als am Dienstagabend einige tausend russische Fans, Männer, Frauen und Kinder in einem mit den Behörden abgestimmten "Russischen Marsch" zum Stadion zogen, säumten maskierte und mit Schlagstöcken bewaffnete polnische Hooligans schon die Strassen.
Auch die massiv aufgefahrene Warschauer Bereitschaftspolizei konnte nicht verhindern, dass die polnischen Hooligans die russischen Gäste brutal und rücksichtslos angriffen. Es kam immer wieder zu Strassenschlachten. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Hartgummigeschosse ein.
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Nach dem Spiel, das mit 1:1 für beide Seiten gleichermassen enttäuschend endete, gingen die Überfälle weiter. Ein russischer junger Mann trug schwere Schädelverletzungen davon.
Alle Augenzeugen berichten übereinstimmend, die russischen Fans seien zurückhaltend und ruhig gewesen. Es habe keine Provokationen von russischer Seite gegeben, zumal viele Fans mit ihren Familien angereist waren.
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Das russische Fernsehen, besonders Rossia-24, zeigte die Strassenschlachtszenen in aller Ausführlichkeit.
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