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Syrien verfügt über viele russische Helikopter. Wurden auch neue geliefert - und werden diese jetzt auch eingesetzt? Washington sagt: So ist es - aber Beweise gibt es wie üblich nicht (Foto: wp/.rufo) |
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Donnerstag, 14.06.2012
Russland liefert Syrien Geld - USA sieht HubschrauberMoskau/Damaskus. Noch dröhnt ein verbaler Hubschrauber-Krieg zwischen Russland und den USA, da hat Russland dem syrischen Regime schon wieder kriegswichtige Güter geliefert nämlich frische syrische Pfund-Noten.
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Moskau und Washington liefern sich gegenwärtig einen heftigen verbalen Schlagabtausch über die Frage, wer welche gegen die Bevölkerung einsetzbaren Waffen in den Nahen Osten liefert: US-Außenministerin Hillary Clinton warf Russland vor, das syrische Assad-Regime mit Hubschraubern ausgestattet zu haben, die nun bewaffnet gegen die Zivilbevölkerung gerichtet werden.
Lawrow: Die USA liefern aus dem Anti-Demo-Arsenal
Ihr russischer Kollege Sergej Lawrow stellte dies wie üblich in Abrede und beschuldigte die USA ihrerseits, in den Nahen Osten ungerührt Spezialmittel zu liefern, mit denen gegen Demonstranten vorgegangen werden könne. So habe Washington unlängst derartige Ware an ein Land am Persischen Golf geschickt.
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Gemeint war Bahrain, wo die USA einen Stützpunkt unterhalten und das Herrscherhaus unlängst ebenfalls eine Revolte niederschlug.
Clintons Sprecherin Victoria Nuland verbat sich daraufhin heute diesen Vergleich: Wir sehen täglich, wie russische und sowjetische Waffen in ganz Syrien gegen die friedliche Bevölkerung eingesetzt werden. Diese Situation ist mir Bahrain nicht vergleichbar.
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Und Nuland brachte wörtlich die gleiche Behauptung vor, mit der Russland unisono auf den Vorwurf der - zumindest moralisch - verwerflichen Bewaffnung Syriens in Bürgerkriegszeiten reagiert: Die USA lieferten an Bahrain nur Militärtechnik, die zum Schutz vor äußeren Feinden gedacht ist - zum Beispiel Küstenwachboote.
Syriens Botschafter lobt die "russischen Freunde"
Unsere russischen Freunde helfen uns bei allem, erklärte heute allerdings vielsagend Syriens Botschafter in Moskau, Riad Muhammed Chaddad.
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Konkret wurde er allerdings nur mit einem Beispiel aktuellen wirtschaftlichen Beistands: Wenn unsere russischen Freunde unser Geld drucken und der Westen verweigert diese Bitte, heißt das, dass Russland uns hilft, so der Diplomat des Assad-Regimes vor der Presse.
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Inoffizielle Kanäle hatten aus Syrien berichtet, dass dort in den Großstädten Damaskus und Aleppo neue Geldscheine in Umlauf gebracht worden wären gedruckt in Russland. Mit den frischen syrischen Pfund-Noten können nun Gehälter für Staatsbedienstete und Soldzahlungen für die Armee erledigt und andere staatliche Ausgaben bestritten werden.
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Das Nahost-Land steckt aufgrund des blutigen Bürgerkrieges in einer tiefen wirtschaftlichen Krise. Das frische Geld made in Russia dürfte zwar mittelfristig die Inflation weiter anheizen, gibt der Assad-Herrschaft aber möglicherweise eine gewisse ökonomische Atempause.
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Paulsen-Consult 16.06.2012 - 23:12
Banknoten zu drucken,
betrachte ich eher nicht als Wirtschaftshilfe. Im Falle der USA könnte es allerdings sein, dass sie bald in anderen Ländern um Unterstützung beim Drucken von Banknoten nachfragen muss. In der FED laufen derzeit die Druckerpressen heiß. Ob die Überschwemmung der Welt mit Dollarnoten aber wiederrum eine Wirtschaftshilfe darstellt, ist eher zu bezweifeln. Es hat mittlerweile eher etwas wirtschaftsterroristisches.
Baharain ist auch so eine ganz traurige Geschichte, wenn man mit ansehen musste, wie Militärlaster von Mercedes aus Saudi-Arabien dort einrollten, um die Proteste der Bevölkerung niederzuschlagen. Im Falle der russisch-syrischen Beziehungen sollten wir die Moralkeule also lieber mal stecken lassen.
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