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Der Allegro wird den finnischen Pendolinos vom Typ Sm3 ähneln (Foto: Wikipedia) |
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Montag, 05.01.2009
Schnelle Pendolino-Züge nach Finnland starten 2010St. Petersburg. Ab 2010 werden zwischen Petersburg und Helsinki moderne Pendolino-Expresszüge verkehren. Die Fahrtzeit zwischen den beiden Metropolen soll mit dem Allegro dann nur noch 3,5 Stunden betragen.
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Ende des Jahres fielen zwei Entscheidungen für die Umsetzung des zweiten Hochgeschwindigkeits-Projektes der russischen Bahn RZD im Nordwesten (neben der geplanten Hauptstadtverbindung von Petersburg nach Moskau). Zunächst einmal bekam der geplante Schnellzug nach Finnland einen aussagekräftigen Namen:
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Nach dem Willen der russisch-finnischen Betreibergesellschaft soll er Allegro heißen - was auf Italienisch "fröhlich" oder "heiter" bedeutet. Dies ist wohl eine kleine Referenz an die Herkunft der Züge: Die Pendolino-Technik wurde von der heute zum französischen Alstom-Konzern gehörenden Bahntechnik-Abteilung von Fiat entwickelt.
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Grenzkontrollen im fahrenden Zug
Die zweite Entscheidung fiel im Föderationsrat: Er billigte eine Änderung im Gesetz über die Staatsgrenze, die es erstmals in Russland erlaubt, Grenzkontrollen im fahrenden Zug und nicht nur an Grenzbahnhöfen vorzunehmen. Anders wäre das ehrgeizige Ziel, St. Petersburg und Helsinki in nur 3,5 Stunden Fahrtzeit miteinander zu verbinden, nicht zu verwirklichen.
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Zwei Stunden schneller nach Helsinki
Gegenwärtig brauchen die zweimal am Tag verkehrenden Intercity-Züge 5,5 Stunden für die Tour. Im Allegro sollen hingegen die russischen Grenzkontrollen schon auf dem Fahrtabschnitt zwischen St. Petersburg und Wyborg erledigt werden.
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Gegenwärtig läuft noch der Ausbau dieser bestehenden Strecke für den Schnellverkehr. Zu ihrer Entlastung baut die RZD zeitgleich weiter nördlich eine neue Bahnverbindung nach Wyborg und Finnland, über die dann vor allem der Güterverkehr rollen soll.
Verbindung zunächst dreimal täglich
Die Allegro-Pendolinos werden mit einer speziellen Technik ausgerüstet, um sowohl die russische wie die finnische Bahnstromversorgung nutzen zu können. Jeder Zug wird Platz für 350 Passagiere sowie einen Speisewagen bieten. Anfangs sollen sie drei Mal am Tag verkehren, später dann vier Mal.
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Die finnische Bahngesellschaft VR setzt bereits Neigetechnik-Züge ein, die auf einer Neubaustrecke nach Lahti auch ihre Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h ausfahren können. Diese Strecke wird dann auch Teil der neuen Verbindung nach Russland sein.
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Der "Sapsan", der erste Zug der deutschen Velaro-Baureihe für Russland (Foto: rzd.ru) |
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Vorher jagen aber schon Züge nach Moskau
Ein Jahr vor Inbetriebnahme des Finnland-Pendolinos soll Ende 2009 der moderne Hochgeschwindigkeitsverkehr in St. Petersburg aber in anderer Richtung beginnen: Kürzlich wurde der erste Zug präsentiert, der in Zukunft mit bis zu 250 km/h in 3 Stunden 45 Minuten von der Newa an die Moskwa rasen soll.
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Beim Sapsan handelt es sich um ein Produkt von Siemens aus der Baureihe Velaro RUS.
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