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Er trommelt für Kolumbien: An exotischem Standpersonal herrscht auf der Moskauer Tourismusmesse MITT kein Mangel (Foto: ab/.rufo) |
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Donnerstag, 19.03.2009
Reisemesse MITT: Zwischen Abchasien und AmazonasMoskau. Bunt geht es zu auf der Moskauer Reisemesse MITT. Von einer Krise ist auf den ersten Blick nichts zu sehen. Stattdessen wecken hübsche Frauen aus dem Orient oder Samba-Klänge aus Südamerika die Reiselust.
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Trotz Krise verzeichnet die MITT schon zu Beginn einen Rekord. 3.000 Aussteller aus 120 Ländern präsentieren sich dem russischen Publikum soviel wie noch nie. Vier Tage dauert die Ausstellung; die ersten zwei sind Fachbesuchern vorbehalten, doch schon jetzt herrscht reichlich Gewimmel an den Ständen.
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Ausgelassen geht es bei den Kolumbianern zu. Eine Combo in bunten Kostümen unterhält die Massen mit südamerikanischen Klängen. Kolumbien ist das erste Mal dabei das Interesse der Besucher ist dementsprechend groß.
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Manche mögens ja lieber schlicht: Am Messestand Abchasiens (Foto: ab/.rufo) |
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Abchasien billiger als Sotschi
Auch für das kleine Abchasien bedeutet die MITT 2009 in gewisser Hinsicht eine Premiere. Russland hat die Schwarzmeer-Republik nach dem Kaukasus-Krieg im vergangenen Jahr als unabhängig anerkannt und nun darf sich Abchasien in Moskau auf einem eigenen Stand als eigenständiges Land präsentieren.
Russische Urlauber sind seit Jahren die wichtigste Einnahmequelle für Abchasiens Wirtschaft, die ansonsten allenfalls noch Mandarinen und Wein im Angebot hat. Nun wirbt die kleine Region mit den weißesten Stränden am Schwarzen Meer eifrig um russische Besucher. Im Kampf gegen den russischen Urlaubsort Sotschi setzt Abchasien vor allem auf niedrigere Preise.
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Russen lieben Strandurlaub
Der russische Markt ist trotz der Krise auch für klassische Urlaubsländer nach wie vor interessant. Es gibt in Russland immer noch viele Menschen, die einen guten Urlaub machen wollen, sagt Hillary McCormack. Die Irin ist Tourismus-Managerin des Emirats Ras Al Khaimah.
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Hauptsponsor Dubai lockt Russen mit Sand, Sonne und Shopping (Foto: ab/.rufo) |
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Die Vereinigten Arabischen Emirate sind auf die MITT fokussiert, das Emirat Dubai ist sogar Hauptsponsor der Messe. Russen lieben Strandurlaub, die VAE sind hier sehr populär, meint McCormack, die den Anteil der russischen Touristen in ihrer Region auf 20 Prozent der Auslandsgäste schätzt.
Die Krise spüren alle Anbieter
Wir spüren die Krise, gibt aber auch McCormack zu. Zwar sind die Zahlen für das erste Quartal 2009 noch gut, doch der Verkauf für die kommenden Monate läuft schleppend. Auch bei der MITT sei es zumindest am ersten Tag hinsichtlich der Besuchermengen ruhiger als in den Vorjahren, meint die Irin. Dabei wollten die Veranstalter heuer die 100.000er-Marke brechen im vergangenen Jahr zählte die MITT 92.000 Gäste.
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Ob der angepeilte Erfolg erreicht wird, scheint fraglich, denn die Krisenfolgen Arbeitslosigkeit und Rubelabwertung haben vielen Russen die Urlaubslaune verdorben. Die Reisebüros rechnen mit einem Rückgang von über 20 Prozent bei Auslandsreisen.
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Russische Regionen präsentieren sichDavon profitieren könnten die russischen Regionen. Die Moskauer Stadtregierung hat sich seit Jahren die Entwicklung des Binnentourismus auf die Fahnen geschrieben. Auf der MITT hat Moskau einen Gemeinschaftsstand russischer Regionen organisiert. Viele Provinzen sind allerdings auch mit eigenen Ständen vertreten.
Gegenüber Türken, Griechen und Italienern ist deren Präsenz allerdings gering. Die Mittelmeerländer beanspruchen traditionell gleich mehrere Ausstellungssäle bei der MITT für sich.
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Bescheidener Auftritt von Schweizern, Deutschen und Österreichern
Deutschland, die Schweiz und Österreich treten im Vergleich dazu bescheiden auf. Gerade einmal 30 Quadratmeter misst z.B. der österreichische Stand. Die Kosten von knapp 30.000 Euro sind dennoch erheblich. Bei der Österreich-Werbung überlegt man daher ernsthaft, ob sich eine Teilnahme im nächsten Jahr noch lohnt.
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Mit Workshops, die speziell auf Reisebüros ausgerichtet seien, könne man einen höheren Effekt mit weniger Ausgaben erzielen, verrät Marketing-Managerin Verena Hable. Eine Folge der Krise ist damit zumindest offensichtlich: Rechnen müssen inzwischen fast alle Urlaubsanbieter.
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