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Krasnojarsk im Winter - die Temperaturen können auf minus 45 Grad fallen (Foto: Ballin/.rufo) |
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Mittwoch, 04.03.2009
Krasnojarsk Eiskalter Gruß aus SibirienKrasnojarsk. Der Frost beißt in die Nase, wenn der Gast das Flugzeug in Krasnojarsk verlässt. Bis zu 45 Grad unter Null kann das Thermometer im Winter absinken. Doch die sibirische Metropole hat mehr als Kälte zu bieten.
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Viereinhalb Stunden dauert der Flug von Moskau nach Krasnojarsk. Das ist doppelt so lang wie ein Flug zwischen Berlin und Moskau. Mit der legendären Transsib dauert es sogar mehrere Tage, ehe die drittgrößte Stadt Sibiriens Kilometer 4.098 erreicht ist.
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Liegt also Krasnojarsk sehr abgelegen? Weit gefehlt! Die Einwohner bezeichnen ihre Stadt stolz als geographischen Mittelpunkt Russlands. Tatsächlich ist es bis zum Westen in Kaliningrad etwa so weit wie zur russischen Fernost-Halbinsel Kamtschatka.
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Krasnojarsk Quelle sagenhaften Reichtums
Grund zum Stolz hat Krasnojarsk noch aus anderem Grund. Die Region prosperiert. Trotz der Krise geht es den Menschen verhältnismäßig gut. Die reichen Rohstoffvorkommen haben erst den sagenhaften Aufstieg solcher Oligarchen wie Oleg Deripaska, Wladimir Potanin oder des aktuell reichsten Russen Michail Prochorow ermöglicht. Gouverneur Alexander Chloponin ist bei Norilsk Nickel reich geworden.
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Natürlich besteht Krasnojarsk nicht nur aus Oligarchen. Immerhin 940.000 Menschen leben in der Stadt. Damit ist sie drittgrößte Stadt in Sibirien nach Nowosibirsk und Omsk. An einer Metro wird seit Jahren gebaut.
Viele Einwohner nutzen aber ihr eigenes Auto, am beliebtesten sind japanische Kleinwagen. Für Europäer, die nicht von der Insel stammen, ist der Anblick des Lenkrads auf der rechten Seite gewöhnungsbedürftig. Der Verkehr ist lebhaft Fußgänger werden gern mit der Hupe von der Straße gejagt.
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Jenissej Sibiriens gewaltiger Strom fließt durch die Stadt
Während des kurzen Sommers lädt der Jenissej zu Flusskreuzfahrten ein. Auch im Winter friert der gewaltige sibirische Strom nicht zu wegen des vielen Drecks lästern die Krasnojarsker. Trotzdem kommt während der Wintermonate kaum jemand auf die Idee, sich auf den Fluss zu wagen.
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Der eiskalte Wind treibt Wasserwölkchen vor sich her. Wer von der Brücke einen Blick auf den Jenissej werfen will, kann sich anschließend Eiskrümel von den Wimpern kratzen. Doch das raue Klima wird durch die gute Luft kompensiert.
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Krasnojarsk Eiskalter Gruß aus Sibirien
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Naturschutzpark und Stausee
Vor allem in der Umgebung von Krasnojarsk gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die einen Besuch lohnen. Empfehlenswert ist ein Besuch im Naturschutzpark Stolby (Säulen). Bis zu 100 Meter hohe Felssäulen haben dem Park seinen Namen gegeben. Der Krasnojarsker Stausee ist vor allem im Sommer ein beliebtes Ausflugsgebiet.
In der Stadt gibt es ebenfalls einiges zu entdecken. Zwar hat die Bau- und Zerstörungswut der sowjetischen Stadtplaner auch vor Krasnojarsk nicht Halt gemacht, aber im Zentrum sind einige ältere Gebäude der 1681 gegründeten Stadt erhalten geblieben.
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Holzhütten im Stadtzentrum
Vor allem die alten Holzbauten zeigen, wie gut die Handwerkskunst in Krasnojarsk vor über 100 Jahren schon entwickelt war. Ein Bauwerk der neueren Zeit die kommunale Brücke über den Jenissej ist sogar russlandweit ein beliebtes Motiv: Sie ist auf dem Zehn-Rubel-Schein abgebildet.
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