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Hitze und Überschwemmungen hat Russland in der Vergangenheit des öfteren erlebt (Foto: ARchiv) |
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Freitag, 01.06.2007
Russland kämpft bereits mit KlimawandelMoskau. Die Ankündigungen von US-Präsident George Bush zur neuen Klimapolitik haben die russischen Medien kalt gelassen. Dabei scheint dem Moskauer Wetter zufolge auch Russland von der globalen Erwärmung betroffen.
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Nach der Rekordhitze im Mai haben die Meteorologen zwar eine gewisse Abkühlung vorausgesagt, doch anschließend soll es erneut richtig heiß werden. In der zweiten Julihälfte werde es am wärmsten, verheißt das Moskauer Wetteramt Gut möglich, dass es erneut Temperaturrekorde gibt, erklärte der Chef des russischen meteorologischen Dienstes Roman Wilfand.
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Hitze in Russland kein Teil der globalen Erwärmung
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Allerdings erklärte Wilfand, dass die außergewöhnliche Hitze der letzten Tage im europäischen Teil nicht auf die globale Erwärmung zurückzuführen sei. In Westsibirien lägen die Werte nämlich acht zehn Grad unter dem Durchschnittswert, führte der Wettermann ein Gegenbeispiel an.
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Wird sich Russland also beim Klimaschutz zurücklehnen? Wohl kaum! Auf dem G-8-Gipfel in Heiligendamm ist die globale Erwärmung eines der Hauptthemen und wird auch von der russischen Presse entsprechend gewürdigt.
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Russland hat Kyoto-Protokoll bereits unterzeichnet, USA noch nicht
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Zwar ist die Klimadebatte in Russland nach wie vor recht unterentwickelt, aber im Gegensatz zu Washington, dem nun selbst ernannten Vorreiter beim Klimaschutz, hat Moskau das Kyoto-Protokoll längst unterzeichnet. Zwar musste Präsident Wladimir Putin dabei den Widerstand der russischen Wissenschaftler und Wirtschaftsweisen brechen, die entweder das Vorhandensein eines Treibhauseffektes negierten oder die wirtschaftlichen Schäden des Kyoto-Protokolls höher einschätzten als den ökologischen Nutzen.
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Doch das ist bildlich gesprochen Schnee von gestern. In diesem Jahr wurde der von Russland vergebene Preis Globale Energie unter anderem an den isländischen Wissenschaftler Thorsten Sigfusson vergeben, der sich mit der Erforschung von Wasserstoff als Treibstoff einen Namen gemacht hatte. Wasserstoff gilt als sauberer Energieträger. Die anderen beiden Preisträger hatten sich mit energieeffizienten Technologien zur Wärmeenergie beschäftigt. Forscher aus dem Bereich Atomenergie gingen hingegen leer aus.
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Dass Russland die neue Initiative Bushs als Leitmotiv seiner eigenen Umweltpolitik beim G-8-Gipfel aufnehmen wird, ist unwahrscheinlich. Stattdessen wird Russland wohl wie die Europäische Union auch darauf bestehen, dass sich die Vereinigten Staaten erst einmal den bereits bestehenden Abkommen im Umweltschutz anschließt und statt vager Versprechen konkrete Emissionsziele setzt.
(ab/.rufo/Moskau)
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