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Die Waldbrandgefahr ist in Russland wieder akut (Foto: TV/Archiv) |
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Donnerstag, 28.04.2011
Neue Waldbrände: Medwedew jagt Beamte in den WaldMoskau. Die Zahl der Waldbrände hat sich gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt. Präsident Medwedew macht den Beamten daher Feuer unter dem Hintern. Werde das Problem nicht gelöst, dürfen sie selber löschen, droht er.
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Es ist noch lange nicht Sommer in Russland. Strahlender Sonnenschein und frühlingshaft milde Temperaturen haben selbst in Moskau noch nicht alle Schneereste in den Parks schmelzen lassen. Und doch brennt es schon wieder im ganzen Land.
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Verdreifachung der Brandfläche
Die Zahl der Waldbrände ist gegenüber dem Vorjahr um 70 Prozent auf 1.700 gestiegen. 40.000 Hektar Wald sind seit Jahresbeginn in Flammen geraten. Das ist sogar mehr als das Dreifache dessen, was im vergleichbaren Vorjahreszeitraum abgebrannt ist.
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Die Finanzierung der Brandsicherheit sei in diesem Jahr verdoppelt worden, erklärt Vize-Premier Viktor Subkow. Seinen Angaben nach sollen 19 Mrd. Rubel (475 Mio. Euro) in die Wiederaufforstung und die Gewährleistung der Brandsicherheit investiert werden.
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Medwedew will Regierung zum Löschen abkommandieren
Doch offensichtlich trödeln die Beamten mit der Umsetzung des Programms. Präsident Dmitri Medwedew reagierte daher ungehalten nach der Rechenschaftslegung der zuständigen Beamten. Er forderte, endlich mit der Arbeit anzufangen und nicht nur über die Zuweisung von Geld zu berichten.
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Wenn Ihr das nicht schafft, dann fahrt Ihr alle selbst, um die Torfbrände zu löschen; sowohl die Administration des Moskauer Gebiets, als auch die russische Regierung. Betrachtet das als die wichtigste Anweisung vor dem bevorstehenden Sommer, erklärte Medwedew.
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Moskauer Umland droht erneut Gefahr
Aktuell wüten über 200 Brände im Land, die meisten davon im Fernen Osten und in Sibirien. Aber auch im Moskauer Umland gibt es laut Gouverneur Boris Gromow drei kleine Torfbrände. Viele der im letzten Sommer brennenden Torfgebiete haben den ganzen Winter über geraucht. Das bedeutet: Unter der Erde glimmt das Feuer weiter.
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Steigen die Temperaturen wie im Hitzesommer 2010 auf 40 Grad, droht erneut eine Selbstentzündung des Brennstoffs. Schon jetzt klagten einige Bewohner über den Brandgeruch; Klagen, die Präsident Medwedew laut der Tageszeitung Rossiskaja Gaseta erhalten hat und die seine Stimmung wohl zusätzlich angeheizt haben dürften.
Nach den verheerenden Bränden im Sommer gab es Vorschläge, die Torffelder zu fluten, um eine Selbstentzündung in Zukunft zu verhindern. Doch passiert ist bisher wenig.
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Projekt im Gebiet Twer zur Torfnutzung
Lediglich im Gebiet Twer, wo die Torfmoore immerhin 500 Hektar Fläche und rund zwei Milliarden Tonnen Torf umfassen, ist ein erstes Projekt in die Wege geleitet worden: Die Gebietsregierung hat im März mit der Interros-Stiftung eine Vereinbarung über die Entwicklung innovativer Projekte zur Torfnutzung, Brandsicherung und Waldschutz unterzeichnet.
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Die Interros-Stiftung des Nickel-Oligarchen Wladimir Potanin übernimmt dabei die Finanzierung von Forschungsprojekten und Bildungsprogrammen. Die ersten Projekte sollen schon in diesem Monat vorgestellt werden. Der Twerer Gouverneur Dmitri Selenin konnte offenbar dafür alte Beziehungen nutzen. Vor seiner Ernennung zum Gouverneur in 2002 war er Vizedirektor von Norilsk Nickel.
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Weitere Projekte nötig
Das allein wird aber nicht ausreichen, die Waldbrandgefahr in Russland zu bannen. Es müssten auch in anderen Regionen Projekte zum Schutz der Wälder gestartet werden.
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Ansonsten könnten in diesem Sommer die gleichen Bilder wie im Vorjahr aus Russland kommen: Moskauer, die in Atemmasken versuchen, den Smog zu überleben und Dorfbewohner, die vor den rauchenden Trümmern ihrer ehemaligen Behausungen stehen. Und alle diese Bilder sind in dichten Rauch der Torfbrände gehüllt.
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