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Medwedew und seine Kollegen aus Tadschikistan, Afghanistan und Pakistan beim Spaziergang in Sotschi (Foto: rian.ru) |
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Donnerstag, 19.08.2010
GUS-Strom für Pakistan - durch Afghanistans ZipfelSotschi. Dmitri Medwedew hat die Präsidenten von Tadschikistan, Afghanistan und Pakistan gemeinsam empfangen. Die asiatische Nord-Süd-Achse sprach über Terror- und Drogenbekämpfung und das Projekt einer Energiebrücke.
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Offiziell verabschiedet wurde bei dem gestrigen Treffen in Medwedews Sommerresidenz in Sotschi nur eine gemeinsame Erklärung über den Kampf gegen den Terrorismus und den Drogenhandel.
Auch hätten sich die vier Präsidenten geeinigt, dieses Quartett zu einem gewichtigeren Faktor bei den Bemühungen um die Festigung der Stabilität in der Region zu machen, erklärte reichlich nebulös anschließend Russlands Außenminister Sergej Lawrow.
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Überschwemmungen: Russland will Pakistan helfen
Konkrete Hilfszusagen für die Flutopfer in Pakistan machte Dmitri Medwedew Pakistans Präsidenten Asif Ali Zardari offenbar nicht aber immerhin versicherte er seinem Kollegen, dass Russland im Rahmen internationaler Hilfeleistungen seinen Beitrag bei der Wiederherstellung der zerstörten Siedlungen und normaler Lebensumstände leisten werde.
Am Montag war erstmals ein Flugzeug des russischen Katastrophenschutzes mit Hilfsgütern nach Pakistan geflogen.
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Eine Hochspannungsleitung über den Hindukusch
Auf mündlicher Ebene vereinbarte der Vierer-Gipfel, ein schon länger als Idee im Raum stehendes Infrastruktur-Projekt nun aktiv voranzutreiben: CASA-1000 (dies steht für Central Asia - South Asia 1000 Megawatt) soll eine Stromleitung werden, die Energie von mehreren tadschikischen Wasserkraftwerken über das Territorium Afghanistans in den Norden Pakistans leiten soll. Die Weltbank sehe das Projekt optimistisch, sagte Tadschikistans Staats-Chef Emomali Rahmon auf dem Gipfel.
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Russische Kraftwerks-Kapazitäten in Zentralasien
Nun könnte sich auch Russland an diesem Vorhaben beteiligen und zwar in Form seines staatlichen Energie-Exportkonzerns Inter RAO EES. Dem gehört in Tadschikistan ein Wasserkraftwerk mit einer Leistung von 670 MW. Außerdem könnte ein Wasserkraftwerk, das gegenwärtig mit Beteiligung des russischen Unternehmens in Kirgisien gebaut wird, in das Export-Netz aufgenommen werden.
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2006, so die Zeitung Kommersant, hätte RAO EES bereits mit Pakistan über Stromlieferungen verhandelt. Damals sei auch ein zu 50 Prozent dem russischen Konzern gehörendes 1000-MW-Kohlekraftwerk in Kasachstan als Energiequelle genannt worden. Das Geschäft könnte lohnend sein, denn Pakistan bot damals 5 US-Cent für die Kilowattstunde dreimal mehr als heute in Sibirien mit den dortigen Wasserkraftwerken verdient werden kann.
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Tadschikistan und Pakistan sind fast Nachbarn
Die Beteiligung des staatlich wenig gefestigten Afghanistans an dem Projekt kann dabei minimal sein: Die Entfernung zwischen Tadschikistans Süden und Pakistans Nordgrenze beträgt stellenweise nur 18 Kilometer. Denn Ende des 19. Jahrhunderts zogen hier das russische und das britische Imperium den Afghanistan zugesprochenen Wachan-Streifen als Pufferzone zwischen Russisch-Zentralasien und Britisch-Indien ein.
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Straßenbau durch die einstige Pufferzone
Da die Berge an der afghanisch-pakistanischen Grenze aber bis zu 7000 Meter hoch sind, müsste die geplante Energiebrücke über den Hindukusch wohl doch etwas auf Umwegen verlaufen.
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Vermutlich würde sie einer ebenfalls geplanten etwa 100 Kilometer langen Straße durch Afghanistan folgen, die Tadschikistan und Pakistan über den Durra-Pass verbinden soll. Auch für dieses Projekt sprachen sich die Präsidenten bei ihrem Treffen in Sotschi aus.
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Denn bisher beschränkt sich das tadschikisch-pakistanische Handelsvolumen auf bescheidene 6,5 Mio. Dollar im Jahr eine echte Erblast der Berührungsängste der damaligen Kolonialmächte in Zentralasien.
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Container, die Lego-Steine der Weltwirtschaft, domnieren auch den Frachtumschlag im Hafen von St. Petersburg. Die kubischen Formen im Hintergrund sind allerdings Wohnblöcke. ( Topfoto: Deeg/.rufo)
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