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Russlands Beitrag zur Afghanistan-Konferenz: Neue Fahnen - alte Erinnerungen an die sowjetische Entwicklungshilfe (Foto: Archiv) |
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Mittwoch, 27.01.2010
Afghanistan-Konferenz: Russland baut Grossprojekte aufMoskau/London. Russland will helfen, die Infrastruktur in Afghanistan wieder aufzubauen - wenn die West-Staaten dafür bezahlen, die keine Soldaten schicken wollen. In der Krise koste sogar der Käse in der Mausefalle etwas, sagt Nato-Botschafter Rogosin.
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Ein ensprechender Vorschlag soll der Londoner Afghanistan-Konferenz nach einem Bericht der Moskauer Tageszeitung "Kommersant" gemacht werden. Die Zeitung beruft sich auf diplomatische Kreise und den Nato-Botschafter Dmitri Rogosin.
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Die Rede ist von 142 Grossprojekten mit Schlüsselfunktion für die Wirtschaft, die seinerzeit von der Sowjetunion in Afghanistan aufgebaut worden waren. Es handelt sich u.a. um zwei Wasserkraftwerke von 9 Megawatt und 100 Megawatt Leistung, eine Stickstoffdüngerfabrik, Strassen, Tunnel und Pipelines, die zwischen 1952 und 1988 gebaut worden waren.
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60 Prozent der afghanischen Bruttosozialproduktes wurden auf Sowjetanlagen erwirtschaftet
Diese Anlagen, Ergebnis sowjetischer Entwicklungshilfe, erwirtschafteten nach russischen Angaben bis zu 60 Prozent des afghanischen Bruttosozialproduktes.
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Die meisten der Anlagen seien inzwischen zerfallen, erläutert ein ungenannter russischer Diplomat im Kommersant. Ihr Wiederaufbau könne die Voraussetzungen für ein friedliches Leben schaffen. Die gesamte technische Dokumentation für die Objekte sei bei den ehedem sowjetischen Baufirmen noch vorhanden.
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Aufbauhilfe befriedet das Land nicht unbedingt
Der Haken an dem Vorschlag ist allerdings, dass gerade das traurige Schicksal der sowjetischen Entwicklungshilfe in Afghanistan, die alles in den Schatten stellt, was bisher von den Nato-Ländern geleistet wurde, ziemlich deutlich zeigt, dass auch grosszügige Aufbauhilfe nicht unbedingt das Land befriedet - besonders nicht, wenn sie dem Selbstbestimmungswillen und den Traditionen der Afghanen widerspricht.
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Nato-Botschafter Dmitri Rogosin erklärt, in London wolle man erreichen, dass der Auftrag für den Wiederaufbau "ohne das korrupte Verfahren internationaler Ausschreibungen" direkt an russische Firmen ergeht. "Unsere Ingenieure haben sie gebaut; sie sollen sie auch wieder aufbauen."
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Geld oder Soldaten!
Die Kosten für den Wiederaufbau sollten aber nach Meinung Rogosins die "reichen Staaten" übernehmen, die keine Soldaten nach Afghanistan schicken wollen. In Krisenzeiten gäbe es eben noch nicht einmal Käse in der Mausefalle für umsonst.
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Russland habe Afghanistan bereits 10,38 Milliarden Dollar an Schulden erlassen und sei nicht bereit, noch mehr zu investieren, erklärt Rogosin.
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Selbst der Einsatz von russischen Hubschraubern, um den Nato-Generalsekretär Rassmussen bei seinem jüngsten Moskau-Besuch gebeten hatte, soll gebührenpflichtig sein. Bisher habe sich die Nato aber zur Kostenfrage ausgeschwiegen.
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Untätig sei die Nato auch zum Thema Drogenschmuggel, der in Russland jedes Jahr zum Tode von 30.000 Menschen beiträgt, so Rogosin.
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Trübe Aussichten vom Kreml in Nischni Nowgorod: Der Qualm der verheerenden Waldbrände in der Region nimmt den Atem und die Sicht auf die Wolga. ( Topfoto: Ballin/.rufo)
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