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| Die Regale biegen sich vor dem Angebot an Hochprozentigem. Das soll bald anders werden. (Foto: RIA Nowosti) |
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Freitag, 18.09.2009
Trunksucht: 2,5 Millionen russische AlkoholikerMoskau. Mit neuen erschreckenden Zahlen tritt Russlands oberster Amtsarzt an die Öffentlichkeit: Laut Statistiken sind 2,5 Mio. Menschen alkoholkrank, die Hälfte aller Todesfälle geht auf Alkoholmissbrauch zurück.
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Wenn man von der offiziellen Statistik spricht, haben wir zwei bis zweieinhalb Millionen Alkoholiker, so Amtsarzt Gennadi Onischtschenko am Freitag in einem Interview für den Radiosender Echo Moskwy. Die Dunkelziffer sei aber noch viel höher.
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Dabei geht der Trend nach oben, genauso wie beim Rauchen. Laut Onischtschenko hängen 60 Prozent der russischen Männer am Glimmstängel, unter den Frauen sind es mehr als 30 Prozent das gäbe Anlass für ganz besondere Sorgen, sagt der Chefamtsarzt.
Trotz verschärfter Antialkoholmaßnahmen ist eine Abnahme der Trunksucht und ihrer Folgen in Russland nicht in Sicht. Etwa 500.000 Menschen sterben jährlich an den indirekten Folgen des Alkoholmissbrauchs.
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In Russland werden im Jahr durchschnittlich 18 Liter reiner Alkohol konsumiert das ist doppelt so viel als der von der Weltgesundheitsbehörde gesetzte Grenzwert, an dem Schäden für Gesundheit und Leben eintreten. Im August hatte Präsident Medwedew Alarm geschlagen und das Übel zum nationalen Notstand ausgerufen.
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Bier ist kein Alkohol !?
Ein auf 500 Millionen Rubel ausgelegtes staatliches Programm soll dazu beitragen, den Konsum von 18 auf acht Liter reinen Alkohol zu senken. Kritiker beklagen jedoch, die Summe sei viel zu niedrig, um effektive Früchte zu tragen. Und: Wie so oft versucht der russische Staat zuallererst mit Verboten und Begrenzungen gegen den zu tiefen Blick in die Flasche vorzugehen.
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So wurden in den letzten Monaten die Strafen für Trunkenheit am Steuer spürbar verschärft. Ab dem 1. September wird nichts Hochprozentiges mehr in der Nähe von Bahnhöfen verkauft. Nachgedacht wird über ein allgemeines Alkoholverkaufsverbot zwischen 19 Uhr am Abend und 11 Uhr am Morgen.
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Ein Problem beim Kampf gegen den starken Alkoholkonsum in Russland ist und bleibt die unterschiedliche Behandlung von schwachen und starken Alkoholika. So ist es immer noch üblich, Bier nicht als alkoholisches Getränk anzusehen.
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So wurde in den letzten Jahren der Bierkonsum verstärkt propagiert, auch und gerade in der Werbung. Inzwischen wird aber auch hier umgedacht.
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Psychische Folgen für das ungeborene Kind
Eine unlängst veröffentlichte Studie zeigt derweil auf, welche schlimmen Folgen es für das ungeborene Kind haben, wenn die Mutter während der Schwangerschaft Alkohol zu sich nimmt, auch in geringen Dosen.
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Die Psyche des Kindes würde so stark beschädigt, dass es später beim Jugendlichen und Erwachsenen zu schweren Verhaltensstörungen wie unkontrollierten Aggressionen, Unzuverlässigkeit bis hin zu Orientierungs- und Sprachproblemen sowie Idiotie kommen kann.
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