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Der Südkoreaner Ko San darf nicht mit der Sojus-Rakete zur ISS (Foto: TV) |
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Montag, 10.03.2008
Spionage? Moskau wirft Koreaner aus WeltraumprogrammMoskau. Ko San ist ein Star in seinem Land. Als erster Südkoreaner sollte er in den Weltraum fliegen, gemeinsam mit den Russen. Doch nun fliegt er nicht ins All, sondern nach Hause wegen Industriespionage, wird gemunkelt.
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2006 hatten Russland und Südkorea einen Vertrag über den Raumflug eines Koreaners geschlossen. Seoul soll dafür russischen Angaben zufolge bis zu 25 Mio. USD bezahlt haben.
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Das Auswahlprogramm war dementsprechend hart in Südkorea. Unter 36.000 Kandidaten setzte sich schließlich Ko San durch. Der Computerexperte und Hobbyboxer wurde ausgewählt und wird seit Monaten im Trainingszentrum Koroljow bei Moskau ausgebildet.
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K.O. für Hobbyboxer Ko San
Doch nun hat Südkorea seinen Kosmonauten zurückgezogen offenbar nach dem die russische Weltraumagentur Roskosmos unmissverständliche seinen Austausch gefordert. Grund der Entscheidung der koreanischen Seite waren Verstöße Ko Sans gegen Trainingsvorschriften und den Kosmonautenkodex, berichten russische Medien.
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Dahinter soll aber ein handfester Spionageskandal stecken. Nach Angaben der Korea Times soll Ko San sein Trainingshandbuch per Post nach Hause geschickt haben. Zudem soll er sich auch noch unerlaubt den Flugleitfaden der russischen Sojus-Piloten zu Gemüte geführt haben.
Weltraumagentur befürchtet Industriespionage
Moskau vermutet Industriespionage dahinter und zog die Notbremse. Immerhin gelten Weltraumtechnologien als extrem teuer. Auf diesem Gebiet ist Russland nach wie vor führend. Diesen Vorsprung will Moskau natürlich behalten.
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Statt Ko San wird nun die 28-jährige Yi Son Yeon im April in den Weltraum fliegen. Damit ist der 1. Südkoreaner im Weltraum eine Frau. Roskosmos-Chef Anatoli Perminow erklärte, dass der Personalwechsel keinen Einfluss auf das anstehende Programm haben werde.
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Südkoreas Tereschkowa heißt Yi Son Yeon
Russische Medien berichten allerdings, dass Yi Son Yeon im Gegensatz zu Ko San praktisch kein Russisch spricht. Zudem hat die Südkoreanerin, die von Anfang an als Zweitbesetzung vorgesehen war, bei weitem nicht so viele Trainingseinheiten absolviert wie Ko San.
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Um den Rückstand aufzuholen, muss die Südkoreanerin nun eifrig trainieren. Das hat unzweifelhaft den Vorteil, dass sie keine Zeit haben wird, sich nebenbei mit anderen Flugunterlagen zu befassen. Ein erneuter Spionageskandal scheint damit ausgeschlossen.
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