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Freitag, 31.05.2002
Russen müssen bei der Arbeit Fußball schauenDa ist Russland schon mal auf dem besten Weg, nach dem wichtigsten Frauen-Wettbewerb (der Miss-Universum-Wahl) auch noch die Männer-Wertung zu gewinnen und dann darf keiner mitfiebern. Das Problem ist diese lästige Zeitverschiebung nach Japan und Korea. Die drei russischen Vorrundenspiele finden am 5. Juni um 10.30 Uhr Moskauer Zeit gegen Tunesien, am 9.6. um 15.30 gegen Japan (Glück gehabt, das ist ein Sonntag) und am 14.6. wieder um 10.30 gegen Belgien statt. Was tun? Den Fußball etwa ignorieren? Dann besser krankfeiern. Oder wenigstens Radio- und Fernsehgeräte mit zur Arbeit schleppen. In manchen Staaten, die die nationalidentitätsstiftende Wirkung des Fußballs besser begriffen haben, werden solche Schicksalstage einfach zu Feiertagen gemacht. Nicht aber in Russland, erklärte heute Alexej Wolin, Vize-Chef des Regierungs-Apparates. Es bleibe allenfalls den einzelnen Unternehmen überlassen, ihren Mitarbeitern das Fußballgucken zu ermöglichen. Das sollten sie wohl tun. Kann etwa ein Arbeiter, wenn es um Russlands Ehre geht, weiterhin am Lada-Fließband gerade Schweißnähte ziehen? Fällt ja auch sonst schon schwer genug. Aber letztlich wird damit nur wieder die Verantwortung für ein Versäumnis der Politik in die Wirtschaft verlagert. Dabei wäre doch alles so einfach gewesen: Wenn es darum geht, einen arbeitsfreien Samstag auf den Montag übernächster Woche zu verlegen, damit zwischen zwei Feiertagen ein Vier-Tage-Wochenende entsteht, ist dies in Russland mit einem simplen Regierungs-Erlass ja auch jederzeit möglich: Zwei Zeilen von Kassjanow und schon ist der Kalender außer Kraft gesetzt. Unser Eilvorschlag an die Regierung zur Rettung von Nation wie Produktivität: Für die Dauer des Nichtausscheidens der russischen Mannschaft bei der Fußball-WM gilt in Russland landesweit die Zeitzone von Tschukotka. Macht 10.30 Uhr plus neun Stunden und das ganze Land kann nach Feierabend Fußball schauen, danach ausschlafen, ausnüchtern und am nächsten Morgen (was der Abend wäre) in Ruhe zur Schicht antreten. Neben den Fußballfans wären dafür: der russische Ferne Osten, weil er endlich mal wichtig genommen würde sowie ganz Russland nördlich von St. Petersburg. Da fällt die WM mit den Weißen Nächten zusammen, es ist also so oder so hell.
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