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Im Keller dieses Wohnblocks lebte die zehnköpfige Familie. Nur ein Sohn überlebte den Brand, weil er bei der Oma schlief (Foto: lifenews.ru) |
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Freitag, 09.03.2012
Aktualisiert 09.03.2012 17:58
Eltern und sieben Kinder ersticken bei WohnungsbrandPerm. Eine unter armseligen Bedingungen in einer Kellerwohnung hausende Großfamilie ist heute morgen bei einem Brand erstickt. Nur eines der acht Kinder der Familie überlebte.
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Der Brand ereignete sich heute Morgen im Dorf Mochowoje im Gebiet Perm: Dort wohnte im Kellergeschoss eines vierstöckigen Wohnblocks eine Familie mit acht Kindern.
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Nach Angaben der Feuerwehr, die schnell am Brandort gewesen sein soll, brannte es in der Wohnung nur auf etwa sechs Quadratmetern Fläche. Die Rauchentwicklung war aber so stark, dass sowohl die Eltern wie auch die sieben in ihren Betten schlafenden Kinder zwischen 13 und 4 Jahren erstickten. Die anderen Hausbewohner kamen nicht zu Schaden.
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Nur ein 13-jähriger Jahre Sohn der Familie überlebte. Anders als sein Zwillingsbruder hatte er die verhängnisvolle Nacht bei der Großmutter zugebracht.
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Vater drohte, die Familie auszulöschen
Die Ermittler gehen davon aus, dass Brandstiftung Ursache des Unglücks war. Das Feuer habe seinen Ausgang von einem Haufen Kleidung in der Küche genommen. Ob eines der Kinder oder einer der Erwachsenen das Feuer legte, ist noch offen. Brandexperten hoffen, auch diese Frage klären zu können.
Die Internet-Boulevardzeitung Lifenews.ru berichtet unter Verweis auf Nachbarn, dass der Familienvater mehrfach davon gesprochen habe, sich und seine Familie umzubringen, weil er die ärmlichen Lebensverhältnisse nicht ertragen könne.
Der Mann habe in der örtlichen Bäckerei gearbeitet, seine Frau habe sich zuhause um die Kinder gekümmert. In der Familie sei es häufig zu Streit gekommen, vor allem, wenn der Vater getrunken hatte. Die Mutter soll ebenfalls gelegentlich betrunken gewesen sein.
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Streit gab es häufig - auch unmittelbar vor dem Brand
Auch kurz vor dem Brand sei es in der Souterrain-Wohnung zu einem Skandal gekommen. Nachbarn wollen gehört haben, wie die Frau schrie und Kinder weinten. Jemand will sogar noch an der Wohnungstür geklopft haben, doch niemand öffnete. Alsbald darauf wälzte sich Qualm aus dem armseligen Quartier.
Pädagogen der Dorfschule berichteten, die Kinder seien zwar regelmäßig zum Unterricht erschienen, hätten aber ansonsten eine vernachlässigten Eindruck gemacht. Wegen der Armut der Familie habe man sie in der Schule kostenlos verpflegt. Kontaktversuche der Lehrer hätten die Eltern abgewiesen.
Auch der Sozialbehörde war die umgekommene Familie bekannt. Bis vor einiger Zeit habe man sie in der Kategorie sozial gefährdete Lage geführt. Weil sich die Mutter jedoch hinreichend um die Kinder zu kümmern schien, wurde sie in die weniger gefährdete Risikogruppe hochgestuft.
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Schon der dritte dramatische Brand in Perm
Brände haben im Gebiet Perm in letzter Zeit schon zweimal hohe Opferzahlen gefordert: Vor einem Jahr brannte in der Millionenstadt eine Abfüllanlage für Haushalts-Chemie. 16 Menschen fanden dabei den Tod, weil die Notausgänge der Halle fest verschlossen waren. Landesweit für Entsetzen und Trauer sorgte eine Brandkatastrophe in einem Nachtclub der Stadt im Dezember 2009: Dabei kamen 146 Menschen ums Leben. Auch hier waren Brandschutzregeln grob missachtet worden.
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Anfang Februar war im Gebiet Moskau ebenfalls eine zehnköpfige Familie bei einem Brand ausgelöscht worden. Sie hatte in zwei Bauwagen in einer Datschensiedlung gehaust. Auch hier überlebte ein Kind, eine elf Jahre alte Tochter, das Familieninferno.
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