Montag, 16.08.2010
Waldbrände: Freiwilliger Hilfseinsatz als ExtremsportJekaterinburg. Die russische Feuerwehr und der Katastrophenschutz nehmen nicht gerne die Hilfe von Freiwilligen an. Manche der angeblich uneigennützigen Helfer suchen den großen Kick am Feuer und protzen dann mit Fotos im Internet.
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Ein Internetportal im Ural bietet an, kostenlos zum Löschen eines echten Waldbrands zu fahren und am Lagerfeuer gebratenes Fleisch zu verspeisen. Jeden Tag machen sich Gruppen auf den Weg, darunter sind viele, die ihren Urlaub mit Nervenkitzel verbringen wollen.
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Auf den Fotos der Helfer, die nach dem freiwilligen Einsatz im Internet auftauchen, ist dann zum Beispiel ein 12-jähriger Junge mit einem Löschranzen voller Wasser am Rande eines Brandherdes zu bewundern.
Aber auch die Freiwilligen mit den besten Absichten richten aus Unwissenheit manchmal mehr Schaden an als dass sie wirklich helfen. Alexander Mischarin, Gouverneur des Gebiets Swerdlowsk, sagte dazu am Montag bei einer Krisensitzung der Einsatzkräfte: Ich verstehe, dass viele beim Löschen helfen wollen, aber es soll keiner ohne spezielle Ausbildung in den Wald.
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Schlimmer noch als die Liebhaber des Extremen sind die offensichtlich Dummen und Unbelehrbaren. Trotz der verheerenden Waldbrände gibt es immer noch Leute, die zum Picknick und Schaschlik-Braten in die knochentrockenen Wälder gehen.
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Trotz Verbot, die Wälder zu betreten, hat die Miliz im Gebiet Swerdlowsk in den letzten Tagen Dutzende Personen beim Feuermachen erwischt. In einem Fall kam es sogar zu einem Handgemenge, als ein betrunkener Mann der Anweisung der Miliz nicht folgen wollte, den Wald zu verlassen.
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