Mittwoch, 16.12.2009
Türkei lehnt Beteiligung an US-Raketenschirm abMoskau/Ankara. Die Türkei lehnt die Stationierung von Elementen des US-Raketenschirm auf ihrem Territorium ab, weil dies die Beziehungen zum Iran und zu Russland belasten würde, wird in Moskau unter Berufung auf türkische Medien berichtet.
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US-Präsident Obama habe in der vergangenen Woche in Washington dem türkischen Premierminister Erdogan vorgeschlagen, Raketenschirm-Elemente in der Türkei zu stationieren. Radar- und Frühwarnanlagen in der Türkei sollten mit den seegestützten Abwehrraketen auf US-Schiffen im Mittelmeer zusammenwirken.
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Der Vorschlag sei in dieser Form von Erdogan abgelehnt worden. Statt eines US-Systems befürworte die Türkei ein gemeinsames Abwehrsystem der Nato.
Grund für Erdogans Korb für Obama sei auch gewesen, dass die US-Anlagen auf türkischem Boden die Beziehungen sowohl zum Iran, als auch zu Russland belasten könne, die sich in den letzten Jahren sehr dynamisch entwickelt hätten, berichtet z.B. die türkische Zeitung Milliet.
Russland beliefert die Türkei über die Schwarzmeer-Pipeline Blue Stream bereits seit Jahren direkt mit Erdgas. Die Türkei hat dem Bau der neuen Schwarzmeerpipeline South Stream zugestimmt, die mit dem EU-Projekt Nabucco konkurriert. In der Türkei wird darüber diskutiert, möglicherweise Erdgas aus dem Iran zu beziehen und in Nabucco einzuspeisen.
Russische Militärs wie der Ex-Generalstabschef Juri Balujewski hatten erklärt, man habe genausowenig Einwände gegen US-Raketenabwehrsysteme in der Türkei, wie auf Alaska.
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Es hatte allerdings in Moskau auch Stimmen gegeben, die seegestützte US-Raketenabwehranlagen auf Schiffen im Mittelmeer oder dem Nordmeer (wie von Pentagon-Chef Gates angekündigt) mit Mißtrauen aufnahmen.
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