Donnerstag, 02.08.2012
Pussy Riot: Gericht wegen Bombendrohung geräumtMoskau. Der vierte Verhandlungstag im Fall der Punk-Band Pussy Riot beginnt mit der Räumung des Gerichtsgebäudes. Eine anonyme Bombendrohung war eingegangen. Die Angeklagten beklagen sich erneut über die Haftbedingungen.
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Die Pressesprecherin des Moskauer Bezirksgerichts, Darja Ljach, hatte den vor dem Gebäude Versammelten mitgeteilt, am Telefon habe ein Mann gesagt, das Gericht sei vermint, und dann Freiheit für Pussy Riot! gerufen.
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Daraufhin war das Haus geräumt worden; die Beobachter draußen mussten sich auf 150 Meter vom Gebäude entfernen. Die Polizei rückte mit Spürhunden an. Eine halbe Stunde später war klar: Es war falscher Alarm.
Bevor die Drohung einging, war im Gerichtssaal erneut ein Antrag auf den Ausschluss der Richterin auf Befangenheit gestellt worden, der aber wenige Chancen auf Erfolg hat. Die Angeklagte Maria Alechina hatte sich, wie schon in den letzten Tagen, über mangelnden Schlaf und ungenügende Ernährung beschwert.
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Heute bemängelte sie zudem die unerträglichen Transportbedingungen. Vier Stunden hätten die drei jungen Frauen in dem Polizei-Bus verbringen müssen, der in den Moskauer Staus nicht durchgekommen sei.
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Der Verhandlungstag wird der Befragung weiterer Zeugen gewidmet sein. Ein Anwalt der wegen Rowdytum Angeklagten hatte Mittwoch erklärt, er erwarte das Urteil in der nächsten Woche. Nach ihrem Punk-Gebet in der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau drohen den Frauen bis zu sieben Jahre Haft.
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