Dienstag, 16.02.2010
Polizei-Amokläufer: Anklage fordert lebenslänglichMoskau. Im Prozess gegen den Polizisten, der des Amoklaufs in einem Moskauer Supermarkt angeklagt ist, lautet das Plädoyer der Staatsanwaltschaft auf lebenslänglich. Prozessteilnehmer fordern gar Erschießen.
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Dieses Ereignis hat ganz Russland erschüttert und schockiert, sagte Staatsanwältin Amalia Ustajewa am Dienstag bei der Gerichtsverhandlung in Moskau laut Internetzeitung Life News. Damit meint sie den Amoklauf des Milizobersten Denis Jewsjukow in der Nacht zum 27. April 2009, bei dem zwei Menschen ums Leben kamen und mehrere verletzt wurden.
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Laut der Ermittlungen hatte Jewsjukow im alkoholisierten Zustand zuerst den Fahrer des Wagens erschossen, der ihn in der besagten Nacht zu einem Supermarkt im Süden Moskaus gefahren hatte; im Geschäft tötete er dann eine Kassiererin und verletzte weitere Menschen, bevor er von der Miliz überwältigt werden konnte.
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Das war massenhaftes und grundloses Ermorden von Menschen, so Ustajewa. Die größte Tragödie ist aber, dass der Täter einem Milizrevier vorstand. Dabei hat er gewusst, was er tut; er hat es frech und demonstrativ getan.
Der Angeklagte hatte zuvor ins Feld geführt, er könne sich an nichts erinnern, was in der Nacht geschah. Eine psychiatrische Expertise erklärte ihn aber für zurechnungsfähig. Die Opfer fordern das Gericht ihrerseits auf, den Aussagen von Jewsjukows Kollegen bei der Miliz nicht allzu viel Glauben zu schenken, weil diese ihn reinwaschen wollen.
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Alle fordern sie lebenslänglich für den Ex-Milizchef; einige brachten ihr Bedauern darüber zum Ausdruck, dass in Russland die Todesstrafe abgeschafft wurde. Nach einer Pause wird das Gericht das Plädoyer der Verteidigung anhören.
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