Mittwoch, 14.04.2010
NATO-Angriff auf Minsk - als Ente im russischen TVLipezk. "Die NATO-Mitglieder haben vom Territorium der Ukraine aus Weißrussland angegriffen", berichtete die Regionalausgabe der staatlichen TV-Nachrichten "Lipezkoje Wremja". Dabei ging es eigentlich nur um ein Militärmanöver der russischen Armee.
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Der Feind steht im Westen, zumindest ist dies für das russische Militär klar. In einem Militärmanöver haben die russischen Streitkräfte ihre Reaktion auf einen vermeintlichen Angriff der NATO-Streitkräfte auf Weißrussland und einen sich daraus ergebenden Flüchtlingsstrom nach Russland getestet.
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Das Szenario war zwar reichlich unrealistisch, denn die Ukraine ist weder in der NATO, noch plant sie nach Aussagen von deren Präsident Viktor Janukowitsch einen baldigen Beitritt. Dennoch war das Manöver ein voller Erfolg.
Dumm nur, dass auch noch Regionalfernsehen darüber berichtete. Um einen politischen Skandal zu vermeiden, wurde der entsprechende Beitrag auf der Internetseite des staatlichen Regionalsenders inzwischen gelöscht. Bei der Konkurrenz von TVK Lipezk ist der Beitrag allerdings immer noch zu sehen.
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Die Journalisten hätten etwas falsch verstanden, rechtfertigte sich der Leiter der Pressestelle der Innenministeriumstruppen, Oberst Wassili Pantschenkow nun.
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Es ist schon der dritte Fall eines "virtuellen" Kriegs, der in den letzten Monaten den postsowjetischen Raum in Aufregung versetzt. Zuvor hatte ein georgischer Sender über einen Angriff der Russen berichtet und damit sogar Panik in Georgien ausgelöst.
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Kurz darauf hatte auch eine finnische Zeitung Kriegsplanspiele für einen Angriff Russlands auf Finnland publiziert. In beiden Fällen reagierten die russischen Behörden mit Empörung.
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