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Soldaten durchsuchen einen jungen Kaukasier, die Sicherheitslage in der Region ist auch Jahre nach dem Krieg nicht zufriedenstellend (Foto: Tutow/.rufo)
Soldaten durchsuchen einen jungen Kaukasier, die Sicherheitslage in der Region ist auch Jahre nach dem Krieg nicht zufriedenstellend (Foto: Tutow/.rufo)
Montag, 30.12.2013

Der Kaukasus als Achillesferse Russlands

Moskau. Russland hat ein Terrorproblem. Verantwortliche schlagen die Verschärfung von Kontrollen und Gesetzen und die Wiedereinführung der Todesstrafe vor. Doch das ist kaum ein geeignetes Mittel, um die Krise zu lösen.

Mehr als 30 Tote und Dutzende Verletzte: Knapp zwei Monate vor den Olympischen Spielen in Sotschi haben zwei blutige Sprengstoffanschläge in der südrussischen Millionenstadt Wolgograd Russlands latentes Terrorismusproblem schonungslos offengelegt.

Die Stadt, die schon im Zweiten Weltkrieg so unermesslich große Opfer bringen musste, steht erneut in der Front eines Kriegs, auch wenn dieser offiziell nicht erklärt wurde. In der Stadt bilden sich Bürgerwehren, ein massives Polizeiaufgebot soll Ordnung und Sicherheit garantieren.

Olympia ist wohl sicher


Die gute Nachricht ist: Olympiagäste müssen sich wohl keine allzu großen Sorgen machen – die Kontrolle des 900 Kilometer entfernten Sotschis im begrenzten Zeitrahmen der Spiele ist mithilfe des gigantischen Überwachungsapparats möglich.

Das Problem an sich kann die Maschinerie aber nicht lösen, auch wenn Tschetscheniens moskautreuer Republikchef Ramsan Kadyrow schon nach dem ersten Anschlag am Sonntag in einer ersten Reaktion reflexartig forderte, die Strafen für Terrorismus „grenzenlos“ zu erweitern.

Jahrelange Strafaktionen erfolglos


Natürlich dürfen Täter und Hintermänner nicht straffrei ausgehen. Doch eben jene grenzenlos brutalen Straf- und Säuberungsaktionen laufen seit fast 20 Jahren im Kaukasus – ohne spürbaren Erfolg. So sehr sich auch das Innenministerium alljährlich mit seinen Statistiken von jeweils 200 bis 300 „vernichteten“ Terroristen brüstet. Sie wachsen in gleicher Stärke nach. Vernichtet wurden in diesem Krieg nicht nur echte und vermeintliche Untergrundkämpfer, sondern auch alle moralischen Hemmungen.

Armut, niedrige Bildung und Arbeitslosigkeit sind ein idealer Nährboden für radikale Kräfte, die den Islam als Propagandainstrument missbrauchen. Der Kaukasus ist Russlands Schwachpunkt, auch weil hier Clanwirtschaft und Korruption noch wunderlichere Blüten treiben als in anderen Landesteilen.

So lange das aus Moskau transferierte Geld in die Taschen einiger weniger wandert und sichtbare Ungerechtigkeit herrscht, werden sich die Menschen von islamistischen Gewaltpredigern verführen lassen. Das aber wird geflissentlich übersehen. Stattdessen höhnt Kadyrow, „mit Demokratie- und Humanitätsspielchen“ sei der Terrorismus nicht zu besiegen. Ein Ende der Gewaltspirale ist also nicht in Sicht



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Royaler 21.01.2014 - 18:27

Wescoff mit Angst - Hitzlsperger mit Mut

Der gigantische Überwachungsappara, tjawohl!

Wer alleine auch bei der Sicherheit Gigantismus braucht, sollte Friedensspiele gar nicht veranstalten dürfen.
Es gibt ja anscheinend genügend gerechte Gründe gegen den Veranstalter.
Auf der einen Seite die Anfeindungen gegen Schwule - selbst im Wintersport gibt es da noch ungeahnte Outingchancen und Hitzlsberger ist mit Blick auf den Veranstalter ja mutig vorangegangen.
Zum anderen die Tscherkessen.
Übrigens hier bei Russland.ru meines Wissens noch keineswegs thematisiert, obwohl Geschichte ja durchaus ein Thema sein soll.

Und davor kann man ja wirklich Angst haben, weil Russland wie auch im Bezugsartikel beschrieben genügend Anlass bietet, sodass nicht nur der Amerikaner
Wescoff mit Recht Angst hat vor denen, die die Putin-Clique von staatswegen weiter unangemessen beschämt, die Nachfahren der Völker des Kaukasus.
Es ist aber sicher mehr als eine Unverschämheit, die Glanzspiele von Sotschi auf den Gräbern der durch Russen vor 150 Jahren getöteten Tscherkessen zu veranstalten, Abfahrtlauf nahe Krasnaja Poljana, der Blutlichtung, so genannt wegen der blutgetränkten Erde der letzten Kaukasusschlacht mit den letzten mutig gegen Kosacken kämpfenden Tscherkessen. Die Überlebenden dann über das Meer mit Abchasiern dazu ins Osmanische Reich getrieben.
Es zu tun ist unverschämt, ohne Scham. Aber terrorischer Hass hat einen tieferen Grund, wenn bei Olympia 2014 die Vorbesitzer des Gebietes, die durch die russischen Imperialisten verursacht ihren Genozid hinnehmen mussten, in keinster Weise eine Würdigung erfahren.
Kosacken dürfen, so ist geplant, triumphieren und eine Historik-Schau zur Siegesfeier 1864 inszenieren.
Friedensspiele haben nicht das Säen von Hass verdient, die Jugend der Welt sollte nur Angst haben, der Wahrheit nicht ins Gesicht zu sehen und sollte den Mut haben, demjenigen den Rücken zu kehren, der sich vor so vielen Feinden mit zumindest berechtigten Anliegen, wenn auch was Terrorismus angeht mit abzulehnenden Mitteln,zur Wehr setzen muss.
Die Logik der Sache muss heißen, nicht nur wegen eingeschränkter Freiheit in Russland mit dem populistischen Außenseiterhass als Spitze:
Njet zu Sotschi!


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