Montag, 20.08.2012
Minsk: Teddybären-Affäre kostet Außenminister das AmtMinsk. Weißrusslands Außenminister Sergej Martynow muss nach der Teddybären-Affäre zurücktreten. Der Skandal um aus Schweden eingeflogene Plüschbären mit Freiheitslosungen um den Hals hat das Verhältnis zwischen Minsk und Stockholm zerrüttet.
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Auslöser der Affäre waren Bürgerrechtler, die im Stil von Matthias Rust bei seiner Landung auf dem Roten Platz, mit einem Kleinflugzeug Anfang August illegal die weißrussische Grenze überflogen. In der Nähe von Minsk ließen sie eine Ladung Teddybären zu Boden gleiten, an denen die Forderung nach Meinungsfreiheit zu lesen war.
Unmittelbar nach dem Skandal entsorgte Weißrusslands Staatschef Alexander Lukaschenko einige ranghohe Militärs. Der weißrussische Geheimdienst KGB bestellte die Schweden zu einem Verhör nach Minsk ein, doch die lehnten die Einladung dankend ab, nachdem ihnen die Rückkehr in ihre Heimat nicht garantiert wurde.
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Seitdem zieht die Affäre ihre Kreise: Weißrussland hat sein gesamtes Botschaftspersonal aus Schweden abgezogen und Stockholm dazu aufgefordert, gleiches zu tun. Nun hat es als Krönung Außenminister Sergej Martynow erwischt. Martynow war seit 2003 im Amt.
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Neuer Chefdiplomat ist der bisherige Leiter der Präsidialverwaltung Wladimir Makej. Dass er Schweden zu einer Auslieferung der Grenzübertreter bewegen kann, scheint aber ausgeschlossen.
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Stoll 20.08.2012 - 15:28
Ein paar Zugladungen weißer Teddys müssten auch über Russland abgeworfen werden. Der von Putin verstellte Blick nach Europa, wird vielen Russen zum Verhängnis. Von Feinden umzingelt, von orangenen Bastarden bedroht, muss sich das \" arme Russland \" doch wehren dürfen. Putin hat mehr Angst denn je und bekommt endlich mal die Faust aus Europa gezeigt. Wenn sein Russland zu Europa gehören will, dann hat er sich verdammt nochmal auch an die gültigen Regeln die in Europa gelten zu halten. Der Kapitalabfluss dürfte sich nach diesem Urteil noch verstärken. Millionen Russen wollen weg aus ihrer unwirtlichen Heimat. Doch der ehemalige Präsident Medwedjew hatte dazu ja auch eine Meinung, die sehr stark an Honecker erinnert.-- Sollen sie doch gehen --. Genau so geht Putin mit den Menschen in Russland um. Ein Menschenleben ist einen Dreck wert, wenn man nur an der Macht bleiben kann. Das ist seit über 90 Jahren so und daran hat sich nichts geändert.
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