Donnerstag, 06.12.2012
Häftlinge mussten für Gefängnis-Sanierung bezahlenArchangelsk. Russlands Gefängnisse sind oft in traurigem Zustand Renovierung tut Not. Wenn allerdings die Anstaltsleitung das Geld dafür von den Insassen erpresst, ist dies ein Fall für den Staatsanwalt.
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Wie die Ermittlungsbehörde im nordrussischen Archangelsk mitteilt, hat ein Mitarbeiter der Gefängnisverwaltung von den Sträflingen insgesamt 2 Mio. Rubel (etwa 50.000 Euro) erpresst, um dafür von April 201 bis November 2011 Zellen zu renovieren.
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Im Gegenzug für das meist von Angehörigen den Gefangenen zur Verfügung gestellte Geld wurden den Sträflingen bessere Haftbedingungen und die Unterstützung der Anstaltsleitung für eine vorzeitigen Entlassung in Aussage gestellt. Die Zahlungen wurden offiziell als humanitäre Hilfe verbucht.
Klagen wegen Erpressung durch das Gefängnispersonal wurden auch in der Strafkolonie in Kopejsk im Gebiet Tscheljabinsk laut, deren Insassen vor kurzem für einige Tage revoltierten. Die dortige Ermittlungsbehörde teilte mit, dass sie seither bereits 120 Anzeigen von Häftlingen erfasst habe, denen schwer erträgliche Haftbedingungen oder Gewalt angedroht worden war.
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Menschenrechtler berichten hingegen, die Behörde würde die Situation schönfärben: Es hätten sich 800 Häftlinge über die systematischen Erpressungen beschwert.
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