Freitag, 21.10.2011
Der Wohlstand wächst: Ein Sechstel ist immer liquideMoskau. Sechs Prozent der Russen kommen materiell kaum über die Runden - während ein Sechstel der Bevölkerung immer genug Geld zur Verfügung hat, um langlebige Anschaffungen zu tätigen. Insgesamt, so Umfragedaten, ist der Wohlstand in Russland in den letzten zehn Jahren aber beträchtlich gewachsen. Die amtliche Statistik meldet hingegen wieder mehr Arme.
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Eine absolute Mehrheit der Russen von 53 Prozent gab bei einer im Oktober vorgenommenen Umfrage des Levada-Institutes an, ihnen reiche das Geld im Großen und Ganzen für Essen und Kleidung. Größere Anschaffung wie Elektrogeräte seien für sie aber immer schwierig. Im Krisenjahr 2009 hatten 48 Prozent der Befragten ihre materielle Lage so geschildert. Vor zehn Jahren waren es nur 27 Prozent.
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Bei einem Viertel der Bevölkerung (24 Prozent) reichen die Einkünfte nur aus, um die Ernährung sicherzustellen. Vor einem Jahrzehnt hatten noch 44 Prozent angegeben, dass für sie der Kauf von notwendiger Kleidung bereits das Budget sprengt.
Echte Armut lokalisierten die Befrager bei sechs Prozent der russischen Bevölkerung. Die Zahl der Menschen, die erklärte, nur mit Müh und Not über die Runden zu kommen, ist vier Prozent niedriger als vor zwei Jahren. 2001 mussten jedoch noch 22 Prozent mit derartig prekären Lebensverhältnissen klar kommen.
Die amtliche Statistikbehörde meldete allerdings im Sommer mit 16 Prozent einen wieder wachsenden Anteil der Bevölkerung, deren Einkünfte unter dem offiziellen Existenzminimum (ca. 160 euro im ersten Qaurtal 2011) lagen.
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Relativ unbesorgt betrachten hingegen gegenwärtig 17 Prozent der Russen ihre materielle Lage: Sie gaben an, dass sie sich neben Essen und Kleidung auch jederzeit langlebige Konsumgüter leisten können. Die Zahl dieser kaufkräftigen Schicht liegt damit sogar wieder höher als vor der Krise 2008/09, als zuletzt 15 Prozent ihren Lebensstandard so charakterisierten. 2001, zu Beginn der Putin-Ära hatten nur sieben Prozent ihre finanziellen Möglichkeiten derartig positiv eingeschätzt.
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Statistisch und landesweit gesehen eine stabile Randgruppe von nur einem Prozent sind hingegen die wirklich Reichen: Sie erklärten den Interviewern, dass sie sich auch Investitionen wie den Kauf einer Wohnung oder einer Datscha jederzeit leisten könnten.
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