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Die künstlerische Leiterin Veronika Birk vor ihrem Ergebnis. (Foto: Barth/.rufo) |
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Montag, 11.04.2011
Kosmonaut schreibt Geschichte, Kinder basteln MosaikNürnberg. Am Sonntag wurde anlässlich des 50. Jahrestages einer kosmonautischen Sensation im Russisch-Deutschen Kulturzentrum in Nürnberg ein Mosaik enthüllt: Juri Gagarin als das Ergebnis eines integrativen Projektes.
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Am 12. April 1961 schob sich mit mächtigem Gedröhne eine Rakete aus dem Kosmodrom in der kasachischen Wüste gen Weltall. Dieses Kosmodrom befindet sich in Baikonur und dort ist es eigentlich ganz normal, dass eine Rakete hin und wieder den Drang verspürt, in andere Welten vorzudringen.
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Die etwas andere Rakete
Jedoch, an dieser Rakete war etwas anders vor 50 Jahren. Diese ballistisch ins Feinste ausgeklügelte Transportmöglichkeit, Marke Wostok, Typ 1 mit Sonderausstattung (Erstzulassung 25.03.1961, quasi fabrikneu), war bemannt. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn es saß ein Mann drin.
Dieser Mann hieß Juri Gagarin, war 27 Jahre alt und hatte Großes vor an diesem 12. April. Er sollte als erster Mensch überhaupt ins All fliegen. Und er hatte Sorgen. Große Sorgen sogar, ob denn auch genügend zu Essen an Bord war, für so einen ungewöhnlichen Ausflug.
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Ich bin dann mal kurz weg
Nun, um es vorweg zu nehmen, das Essen hat gelangt. Wodka war offenbar auch mit an Bord, entsprechende Protokolle, bisher fürchterlich geheim gehalten, wurden dieser Tage veröffentlicht. Ein offizielles Pojechali! (Auf gehts) zum Start und los gings zur Raumfahrt-Premiere um die Erde.
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Die Mission war nach exakt einer Stunde und 48 Minuten schon wieder beendet, aber die Sensation war perfekt. Die Sicherheitsvorkehrungen waren für einen Zeitraum von zwei bis zehn Tagen kalkuliert, wie es um die Wodkavorräte bestellt war, steht leider nicht im Protokoll geschrieben.
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Ein Weltstar wir auf den Sockel gehoben
Als Juri Gagarin in einer Schlucht unweit der Ortschaft Engels wieder irdischen Boden betreten hatte, war der Mann aus der Rakete ein internationaler Star. Sozusagen ein Weltstar. In der Sowjetunion haben sie ihm gleich einen Jubeltag gewidmet. Jedes Jahr wird er gefeiert. Und jetzt wird dieser Tag zum 50. Mal rund.
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Denkmäler haben sie ihm schon viele gebaut. Jetzt hat er auch eines in Nürnberg. Diese Halbmillionenstadt hat zwar noch nie eine bemannte Rakete losgeschickt, aber immerhin zehn Prozent russischstämmigen Bevölkerungsanteil. Und die hier lebenden Russen wissen natürlich um ihren Juri Gagarin.
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Festakt im Kulturzentrum
Dem Kosmonauten zu Ehren gestaltete eine Projektgruppe des Russisch-Deutschen Kulturzentrums ein acht Quadratmeter großes Mosaik, das am gestrigen Sonntag feierlich enthüllt wurde. russland-aktuell.RU nutzte das schöne Wetter und wohnte dem Festakt bei.
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Irina Fixel, die Leiterin des Nürnberger Russisch-Deutschen Kulturzentrums, betont die Ziele dieser Einrichtung. Sie möchte ihre Landsleute mit den Menschen ihrer neuen Heimat zusammenzuführen: Wir wollen keine Parallelgesellschaft, sondern Integration, sagt Fixel.
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Gemeinsame Projekte zum besseren Kennenlernen
Auch die Projektleiterin Natalja Rosen ist stolz auf das Geleistete. Genauso stolz wie alle anderen Beteiligten, die sich eingefunden haben, um ihr Werk zu präsentieren. Zwischen 20 und 30 Aktive konnte sie motivieren, an einer gemeinsamen multikulturellen Sache mitzuwirken.
Die künstlerische Betreuung legte Rosen in die Hände von Veronika Birk. Die Erzieherin und Mosaikkünstlerin aus Erlangen versuchte bei den Jugendlichen ihrer Arbeitsgruppe neben der gestalterischen auch die philosophische Komponente dieser Arbeit wachzukitzeln. Und während sie darüber erzählt, kommt sie ins Schwärmen.
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Vom Entwurf zum Ergebnis
Ab 14 Jahre aufwärts waren die Jugendlichen, und sie waren mit Feuereifer bei der Sache. Ich war erstaunt, welches Potenzial da versteckt ist, so Birk. Ich habe im Grunde genommen nur den Entwurf gestaltet und die Arbeitsschritte erklärt. Den kreativen Rest haben die Youngsters selbst in die Hand genommen.
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Angefangen bei den Fliesenabfällen, die zerkleinert wurden, bis zur Umsetzung der eigenen Gedanken. Wir hatten alle einen derartigen Spaß und ich war überrascht, dass diese junge Generation so genau über Juri Gagarin bescheid wusste, meint Veronika Birk.
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Der große Moment der Präsentation. Begleitet von einem symbolischen Akt. (Foto: Barth/.rufo) |
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Große Arbeit in kürzester Zeit
Weiter sagt die Kunstbetreuerin: Wir haben das immerhin in nur zwei Wochenenden auf die Beine gestellt. Dabei fielen dann tatsächlich Sätze, die tief hintergründig waren. Jeder Mensch ist doch eigentlich wie ein kleiner Mosaikstein im Kosmos, und das aus dem Mund eines Jugendlichen, da war ich platt
Auch der 16jährige Nikita ist begeistert von der Aktion. Ja, das hat uns allen Spaß gemacht, sagt er. Als ich ihn dann frage, ob seine Generation eigentlich noch um den Helden der Sowjetunion wisse, kommt die Antwort: Ach du, das wird jedes Jahr bei uns Russen gefeiert, das bekommt man schon mit.
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Feierliche Enthüllung mit Symbolcharakter
Es ist doch ein schönes Andenken an eine Persönlichkeit. Außerdem bot dieses Projekt die Möglichkeit, Verständnis für unser Heimatland zu vermitteln. Und die deutschen Kollegen konnten von uns Russen ja auch noch was dazu lernen, grinst Nikita hinter seiner großen Sonnenbrille.
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Und dann war endlich der feierliche Moment gekommen. Das Mosaik wurde unter den feierlichen Worten von Irina Frizel enthüllt und alle Anwesenden ließen gleichzeitig bunte Luftballons in den Himmel aufsteigen. Noch mehr Symbolik wäre an diesem schönen Tag einfach nicht mehr möglich gewesen.
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Als ich am Schluss noch mit Veronika Birk vor ihrem Ergebnis stehe, beobachten wir ein kleines Mädchen, das fasziniert die kleinen bunten Mosaiksteinchen bestaunt. Das dezent eingefügte Glitzerwerk kommt doch immer wieder gut, zwinkert Birk. Recht hat sie, blinkt nicht für jeden von uns ein kleines Lichtlein am Firmament?..
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