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08-08-2001 Volker Handloik |
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Du mein Pyongyang!
Söhne und Töchter
dieses Landes schützen Dich mit dem Einsatz ihres Lebens.
Strahlend geht die Sonne am Himmel auf
über dem Hügel Mansu.
Von Volker Handloik, Pjöngjang. Das Tor zum Himmel ist vier Meter hoch. Es wiegt sechszehn Tonnen und hat zwei polierte Messinggriffe. "Bitte", lächelt Frau Kang und zieht sich weiße Handschuhe über, "bitte berühren sie die Knaufe nicht." Dann verbeugt sie sich vor der Tür und öffnet die Flügel. Dann steigt sie über die Schwelle und schlüpft in ein paar Filzlatschen. Dann wartet sie. Zwei Elitesoldaten salutieren. Sie betritt den roten Teppich, der sie in das Innere führt. Hin zu ihm. |
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05-07-2000 Volker Handloik |
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Von Volker Handloik (Kaliningrad). Gestern keine Tränen gefunden. Heute keine Tränen gefunden. Ein zinnkalter Himmel spannt sich gleichmütig über das aufgewühlte Feld, Krater an Krater an Krater, und auf den Erdwällen sitzen Männer und Frauen mit Stiefeln und müden Gesichtern. Der Mann stößt verbittert seinen Spaten in die nasse schmierige Erde bei Muromskoje, schaufelt sie auf den Erdwall, schöpft Wasser aus der Kuhle, gräbt sein drittes Loch in dieser Woche, vier Meter tief, fünf Meter tief, wer weiss, bis er endlich diese hässlichen Dinger findet, schwarzbraun, braungelb, schrundig wie Baumrinde, kantig wie Holzkohle, groß wie eine Faust, wie eine Zigarettenschachtel, wie ein Knopf: vielleicht, vielleicht. Der Mann hasst diese Tränen, diese Tränen der Götter: Er hasst Bernstein. |
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