Moskau. Ab dem 1. Dezember dürfen keine LKWs die Innenstadt Moskaus innerhalb des 3. Stadtautobahnrings befahren. Dies regelt ein neues Gesetz, das auf Initiative des Moskauer Bürgermeisters Juri Luschkow beschlossen wurde. Es sollen lediglich die Laster weiterhin das Zentrum der Hauptstadt befahren dürfen, die für die „unaufschiebbaren Bedürfnisse Moskaus“ unterwegs sind.
Die neuen Einschränkungen gelten ab sofort für alle Fahrzeuge mit einer Nutzlast von mehr als einer Tonne. Transporter, die in diese Kategorie fallen, haben Fahrverbot von 7:00 bis 22:00 Uhr im Winter und von 7:00 bis 20:00 Uhr im Sommer. Eine Ausnahme bilden Brummis, die im Dienste der Stadt unterwegs sind – Lebensmittellieferanten, Baufahrzeuge und Medikamententransporter.
Die Kontrolle der Nutzlasten sollen die Verkehrspolizei übernehmen. Diese beklagt sich indes über den hohen und kaum zu leistenden Arbeitsaufwand. Im Ergebnis, berichtet die „Iswestja“, soll der 1. Dezember ein ganz gewöhnlicher Arbeitstag für die LKWs auf Moskauer Straßen werden. Denn die Verkehrspolizei wird kaum in der Lage sein, alle Trucks in Moskau zu kontrollieren.
Passierschein nur in Ausnahmefällen
Lastwagenfahrer, die früher bis zum Zielort im Zentrum frei passieren durften, müssen jetzt eine Sondergenehmigung beantragen. Jurij Luschkow will aber auch diese Regel restriktiv anwenden: „Um Verkehrsstaus auf Moskauer Straßen zu vermeiden, dürfen die Durchfahrgenehmigungen nur in äußersten Ausnahmefällen ausgestellt werden“, zitierte den Bürgermeister sein Pressesprecher Sergej Zoj.
Die städtischen Verkehrämter haben ihren Arbeitstag bereits auf 11 Stunden verlängert. Trotzdem bilden sich vor den Büros der Aussteller schon lange Warteschlangen. Die Erlaubnis zur freien Durchfahrt erhalten momentan nur Baufirmen und städtische Einrichtungen. Bis alle ihre Sondererlaubnis kriegen, sind die neuen Beschränkungen „mit Nachsicht“ einzuhalten, teilt das Verkehrsamt laut „Iswestja“ mit.
Die Konsequenz der neuen Gesetzgebung könnte der Umstieg der Spediteure von Schwertransportern auf kleinere Zugesel sein. Ob die Umverteilung der Ware von Vierzigtonnern auf Dutzende von Kleinlastern die Moskauer Verkehrsprobleme wirklich lösen wird, ist allerdings fraglich.
(ali/.rufo)
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