Moskau. Bereits zum Jahresende will die Moskauer Stadtregierung Lastwagen weitgehend aus dem Zentrum der russischen Metropole verbannen. Ab dem 1. Dezember dürfen sich Fahrzeuge mit einer Nutzlast von mehr als einer Tonne nur noch außerhalb der vor einigen Jahren fertiggestellten Stadtautobahn „3. Ring“ bewegen.
Die Maßnahme sei notwendig, da es zunehmend Beschwerden über die große Zahl von Lastwagen in der Moskauer Innenstadt gebe, die für die täglichen Staus verantwortlich gemacht würden, sagte Sergej Zoi, Pressesprecher des Moskauer Bürgermeisters Juri Luschkow. Außerdem führen die Behörden Umweltschutzgründe an.
Die Stadtregierung plant, in notwendigen Ausnahmefällen kostenpflichtige Passagierscheine für eine Fahrt ins Zentrum auszustellen. Lkws, die internationale Transporte abwickeln und eine in den Frachtpapieren angegebene Adresse in der Innenstadt ansteuern, sollen von der Neuregelung jedoch ausgenommen werden.
Bislang galten die Fahrtverbote für Laster nur auf einem wesentlich kleineren Gebiet im Umkreis einiger Kilometer rund um den Kreml (innerhalb des „Gartenrings“). Für Schwerlaster gilt jedoch bereits seit längerer Zeit ein wesentlich größerer Bannkreis.
Die russische Speditionsvereinigung ASMAP sieht keine dramatischen Folgen für das Gewerbe. „Die meisten Lkw-Terminals befinden sich ohnehin an der Stadtgrenze“, so die ASMAP-Sprecherin Antonina Kamtschatowa zu russland-aktuell.RU. Die unabhängige russische Gewerkschaft der Lkw-Fahrer kündigte dagegen Protestaktionen gegen die Neuregelung an.
(kp/.rufo)
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