Moskau. Über 100 Mio. USD investierte die RZD in den Bau des letzten russischen Teilstücks am Transportkorridor Nord-Süd. Am Mittwoch wurde die 49 km lange Bahnstrecke von Jandyki zum Kaspi-Hafen Olja offiziell eingeweiht. Schon im nächsten Jahr soll der Hafen vier Mio. Tonnen Güter umschlagen. Waren können auf der neuen Route in maximal der halben Zeit von Petersburg nach Indien transportiert werden.
Der Transportkorridor Nord-Süd ist eine Schienen-Wasser-Verbindung zwischen Russland, dem Iran, Indien und den Ländern Südostasiens. Er ermöglicht es europäischen Spediteuren, auf dem Weg nach Iran oder Indien den Suez-Kanal zu umgehen. Sie sparen dadurch ebenfalls knapp zwei Drittel Fahrtzeit ein, erklärt die RZD. Nach Angaben der Bahn verkürzt sich der Transport von 37 auf 13 Tage. Dadurch werde der Warenaustausch zwischen Westeuropa, Russland und der Kaspiregion um 50 Prozent steigen, prognostiziert die Bahn.
Wer bisher schon Waren über Russland nach Asien beförderte, musste lange Wartezeiten beim Umschlag auf sich nehmen. Die Waren wurden in gewöhnlichen Güterwaggons bis nach Astrachan transportiert und dort umgeladen. Der Prozess nahm in der Regel mehrere Tage in Anspruch, „weil der Hafen in Astrachan derzeit einfach nicht weit genug entwickelt ist, um eine schnelle Abfertigung zu gewährleisten“, sagte die Pressesprecherin der RZD Natalja Akafjewa russland-aktuell.RU.
Olja soll acht Mio. Tonnen Güter abfertigen
Auch der neugebaute Kaspi-Hafen Olja befindet sich noch in der Aufbauphase. Während 2005 geplant ist, vier Mio. Tonnen umzuschlagen, soll die Gesamtkapazität des Hafens auf acht Mio. Tonnen ausgebaut werden. Insgesamt sollen durch den Transportkorridor Nord-Süd 15 – 20 Mio Tonnen Güter jährlich fließen.
Der erste Containerzug mit Papiererzeugnissen wurde am Mittwoch verladen. Monatlich sollen nun 50 Züge eingeschifft werden. Um den Schienentransport durch Russland weiter zu beschleunigen, kündigte Bahnchef Gennadi Fadejew bei der Eröffnung des Teilstücks Jandyki – Olja außerdem an, die Strecke Wolgograd – Astrachan elektrifizieren zu wollen.
Neben dem Chef der RZD waren auch Transportminister Igor Lewitin und sogar Premier Michail Fradkow angereist, um die Wichtigkeit des Ereignisses zu unterstreichen.
(ab/.rufo)
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