Moskau. Die Eisenbahn AG, RZD, will nach den Worten ihres Konzernchefs Gennadi Fadejew, den Gütertransport bis 2010 auf 2,2 Billionen Tonnenkilometer ausbauen. Das wäre eine Steigerung um 47,5 Prozent. Dazu beitragen soll auch der Neubau von Strecken, vor allen Dingen im Norden des Landes. Dort warten immer noch viele Rohstoff-Lagerstätten auf ihre Erschließung.
Der Ural und Westsibirien sind die Filetstücke der RZD. In diesem Gebiet werden etwa 40 Prozent des Eisenbahntransports abgewickelt. Im gesamten europäischen Teil Russlands hingegen sind es nur etwa zehn Prozent.
Die RZD will in Sibirien weitere Strecken errichten, um den Rohstofftransport auszubauen. So werden in der wald- und kohlereichen Kusbass-Region die Möglichkeiten bisher nicht voll ausgeschöpft. Nach Aussage Fadejews können wegen der fehlenden Verkehrsinfrastruktur in Kemerowo (=Kusbass) nur vier Mio. statt der erlaubten 25 Mio. Kubikmeter Wald geschlagen werden. Fadejew schlägt deshalb vor, eine „Sibirienstrecke“ zu verlegen, die parallel zur Transsib verlaufen soll.
Im Norden Westsibiriens, nahe der Halbinsel Jamal wurde vor kurzem die Strecke Korotschajewo – Nowy Urengoi in Betrieb genommen. Nun sollen auch die beiden Städte Salechard und Jamburg an das Eisenbahnnetz angeschlossen werden.
Wie die Projekte bezahlt werden sollen, ließ Fadejew offen. Schon eines der Vorhaben, der Bau einer Strecke nach Jakutsk, kam 330 Kilometer vor dem Ziel ins Stocken, weil das Geld ausging.
Fadejew hofft auf die Privatinvestoren, die nach den Zielvorstellungen der russischen Transportstrategie allerdings erst noch gewonnen werden müssen.
(ab/.rufo)
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