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Eine solch starke Persönlichkeit wie Juri Luschkow will weder Putin noch Medwedew auf dem Hauptstadt-Chefsessel sehen (Foto: TV/.rufo)
Eine solch starke Persönlichkeit wie Juri Luschkow will weder Putin noch Medwedew auf dem Hauptstadt-Chefsessel sehen (Foto: TV/.rufo)
Freitag, 08.10.2010

Vorentscheidung zur Luschkow-Nachfolge steht an

Moskau. Die Kreml-treue Partei „Einiges Russland“ wird heute ihre fünf Personalvorschläge für die Nachfolge des Moskauer Ex-Bürgermeisters Juri Luschkow zusammenstellen. Am Samstag bekommt Medwedew sie vorgelegt.

Die Moskauer ER-Gliederung verhandelt heute mit der Landes-Parteispitze und Kreml-Vizeadministrationschef die sogenannte Short-List der Kandidaten. Morgen wird sie dann von der ER-Parteiführung endgültig abgesegnet und am Nachmittag im Kreml vorgelegt.

Medwedew wählt aus, Putin hat vorgefiltert


Nach der geltenden Rechtsordnung hat ER als Mehrheitspartei im Stadtparlament das Recht, dem Präsidenten Personalvorschläge zu machen, aus denen Dmitri Medwedew dann einen ihm genehmen Bewerber auswählt.

Parteichef Wladimir Putin wird nach Informationen der Zeitung „Wedomosti“ nicht mehr an den Beratungen teilnehmen. Er habe der Parteispitze aber schon seine Meinung mitgeteilt und dazu beigetragen, die potentielle Bewerberliste einzuschrumpfen.

Presse-Version der "Short-List"


Die Zeitung hat nach einer Befragung eingeweihter Kreise die Kandidatenliste so formiert: die beiden Vizepremiers Sergej Sobjanin und Igor Schuwalow, Präsidenten-Administrationschef Wladimir Koschin und dessen Stellvertreter Alexander Beglow sowie Katastrophenschutzminister Sergej Schoigu. Als Favoriten würden Sobjanin und Schuwaljow gelten.

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Ressin schon wieder aus dem Rennen?


Das gegenwärtig amtierende Moskauer Stadtoberhaupt Wladimir Ressin käme demnach nicht in die engere Wahl, obwohl in den letzten Tagen viel darauf hindeutet, dass er sich aktiv darum bemüht. Allerdings sei es wahrscheinlich, dass der 74 Jahre alte Ressin wie unter Luschkow wieder Erster Stellvertreter des neuen Bürgermeisters wird.

Die „Nesawissimaja Gaseta“ bezeichnet Sobjanin als Wunschkandidaten von Wladimir Putin. Medwedew bestehe allerdings darauf, dass eine Person neuer Hauptstadt-Chef wird, die den beiden Tandem-Politikern in etwa gleich nahe steht.

Eine graue Maus Wunschkandidat des Tandems?


Außerdem würde das Tandem wohl einen Politiker mit der Aufgabe betrauen, der es gewohnt sei, eher im Hintergrund zu wirken, kein besonderes Charisma versprüht und nicht im Verdacht steht, hohe politische Ambitionen zu hegen. In dieser Art waren etwa die Bestallungen von Michail Fradkow 2004 und 2007 Viktor Subkow zum russischen Regierungs-Chef zu verstehen.

Unter diesen Umständen wäre dann wohl der in Russland bisher fast unbekannte Beglow die beste Wahl aus dem genannten Quintett.



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