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Liefert Russland Assad ein Geschwader von MiG-29? In absehbarer Zeit wohl kaum, denn dies ist eher verbale Aufrüstung (Foto: migavia.ru) |
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Freitag, 31.05.2013
Syrien möchte in Russland MiG-Kampfjets kaufenMoskau. Neben Flugabwehrraketen S-300 könnte Russland Syrien alsbald auch Kampfflugzeuge liefern. Der Hersteller MiG spricht jedenfalls davon, dass über die Lieferung von "über zehn" MiG-29 verhandelt werde. Aber wie konkret?
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Die Aufregungen um die Frage, ob Russland an das Assad-Regime seine Flugabwehr-Raketensysteme des Typs S-300 liefert oder gar schon geliefert hat sind noch nicht abgeklungen, da stellt sich heraus, dass offenbar noch weiteres Eisen im Feuer der rätselumrankten russisch-syrischen Waffenbrüderschaft liegt: Laut MiG-Generaldirektor Sergej Korotkow verhandelt gegenwärtig eine syrische Delegation in Moskau den Ankauf von mindestens zehn Kampfjets des Typs MiG-29.
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Zwischen den Agentur-Zeilen gelesen
Während die Weltpresse diese Nachricht schon mit höchster Priorität weitergab, blieb allerdings schlichtweg unklar, ob es diesen Vertrag nun schon gibt oder nicht: Während die Nachrichtenagentur Interfax Korotkow mit den Worten zitiert, mit den Syrern würden die Details des Vertrages abgeklärt, heißt es bei der Nachrichtenagentur Ria Novosti: Es werden die Details und Fristen eines möglichen Liefervertrags besprochen.
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Nach der RIA-Version ist also noch nichts beschlossen, nach Interfax gibt es bereits eine grundsätzliche Vereinbarung wobei Flugzeugbauer Korotkow mit dem Zitat Ich denke, dass sie (die Maschinen) an Syrien geliefert werden, ein gerüttelt Maß an Ungewissheit erkennen lässt.
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Selbstverständlich entscheidet nicht er, sondern der Kreml, ob Syrien jemals diese Maschinen erhalten wird oder nicht. Und wann das der Fall sein könnte. Außerdem spielt für Russland neben politischen Überlegungen auch die Frage eine große Rolle, ob das bedrängte Assad-Regime diesen Großauftrag überhaupt noch bezahlen kann.
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Die Kampfjets sind eher ein verbaler Testballon
Vermutlich handelt es sich hier auch gar nicht um konkrete Schritte in der "militär-technischen Zusammenarbeit" - sondern um politisches Poker auf höchsten Niveau, dass in Russland gerade jetzt über die Möglichkeit einer Kampfjet-Lieferung an Syrien gesprochen wird.
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Dies dürfte eine Reaktion auf die Aufkündigung des EU-Waffenembargos gegen alle syrischen Konfliktparteien sein was selbst von Franzosen und Briten nicht als Ankündigung einer konkreten Bewaffnung der Rebellen, sondern nur als Option verstanden werden möchte.
Russland hat nun also gleichgezogen und stellt ebenfalls eine Möglichkeit in den Raum, wie sich die Aufrüstung des syrischen Kriegsschauplatzes entwickeln könnte, wenn er nicht unter Kontrolle gebracht wird.
Denn beschlossen ist auf russischer Seite offenbar auch noch gar nichts auch wenn die verkürzenden Überschriften in westlichen Medien jetzt beispielsweise lauten Waffen für Assad: Russland liefert Syrien zehn Kampf-Flugzeuge (focus.de). Eigentlich hat ja heute nur ein Werksdirektor erklärt, dass er gerne seine Flugzeuge verkaufen würde und vermutlich würden Syriens Luftwaffenchefs diese auch tatsächlich gerne im Dutzend erwerben.
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S-300: Was hat Assad eigentlich gesagt?
Aussagen über eventuelle und potentielle Rüstungslieferungen von und an die eine oder andere Seite werden dieser Tage ohnehin bereits als politische Waffen im allgemeinen Säbelgerassel überstrapaziert: So erklärte Baschar Assad in einem Interview mit einem libanesischen TV-Sender, die ersten S-300-Komplexe aus Russland seien bereits in seinem Land eingetroffen.
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Allerdings fand sich diese Aussage nur in einem Vorabdruck des Interviews. Inzwischen wurde es ausgestrahlt ohne die entsprechende Passage. Hat Assad das nun eigentlich gesagt oder nicht?
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Bislang keine S-300-Lieferungen an Syrien
Auch von russischer Seite kam inzwischen ein Dementi: Ein Vertreter der russischen Rüstungsindustrie erklärte gegenüber der Zeitung Wedomosti, es seien noch keine S-300-Komplexe in Syrien eingetroffen. Russland würde zwar an der Erfüllung dieses schon lange bestehenden Liefervertrags festhalten, es sei aber unklar, ob Syrien die S-300 noch dieses Jahr erhalten werde.
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In Sachen S-300 hat Russland allerdings Wert auf die Tatsache gelegt, dass es sich nicht nur um einen Alt-Vertrag, sondern um eine reine Defensivwaffe handelt, mit der weder Nachbarstaaten noch die Aufständischen im eigenen Land angegriffen werden könnten.
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Die nun verbal in den Ring geworfenen MiG-Kampfjets haben da natürlich ein ganz anderes Kaliber. Doch solange nichts entschieden ist, sollte man diplomatische Ruhe bewahren: Urheber der Information war schließlich ein kommerziell interessierter Nicht-Entscheider.
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Und in Russland gibt es, genauso wie im Westen, unterschiedliche Ansichten über die richtige Syrien-Politik.
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