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Von der Presse umringt: Maria Aljochina gibt ein erstes Interview in Freiheit (Foto: twitter.com/freepussyriot) |
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Montag, 23.12.2013
Pussy-Riot-Aktivistin Aljochina wider Willen auf freiem FußNischny Nowgorod. Maria Aljochina von "Pussy Riot" ist im Rahmen einer Amnestie vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen worden. Die Freilassung ihrer Mitstreiterin Nadeschda Tolokonnikowa sollte noch am Montag folgen.
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Wie letzte Woche der Häftling Nr. 1 Michail Chodorkowski wurde auch Aljochina unter Umgehung der vor dem Straflager auf sie wartenden Journalisten freigelassen. Wie ihre Anwältin Irina Chrunowa dem TV-Sender Doschd mitteilte, wurde sie in dem Frauenstraflager im Gebiet Nischny Nowgorod in einen Dienstwagen gesetzt und zum Bahnhof der Millionen-Stadt gefahren.
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Tolokonnikowa ebenfalls frei |
Krasnojarsk. Nadeschda Tolokonnikowa wurde aus einem Gefängnishospital in der sibirischen Großstadt Krasnojarsk entlassen, meldet der russische Nachrichtenkanal TV Doschd. Die Freilassung geschah am Montag erst nach Einbruch der Dunkelheit, obwohl diese bereits am Morgen dem bei minus 20 Grad vor dem Tor wartenden Ehemann Pjotr Wersilow angekündigt worden war.
Auf Wersilows Twitter-Account wird Tolokonnikowa mit den Worten zitiert, sie wolle sich nun neben politischen Fragen darum bemühen, dass der Leiter der Strafvollzugsbehörde der Föderationsrepublik Mordowien entmachtet werde. In der Wolga-Republik hatte Tolokonnikowa den größten Teil ihrer Haftstrafe verbüßt und unter anderem auch mit einem Hungerstreik gegen die Lebens- und Arbeitsbedingungen ihrer Mitgefangenen protestiert. Nach dieser Aktion war sie nach Krasnojarsk verlegt worden. (ld/.rufo)) |
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Der Rechtsanwalt Pjotr Saikin, der bei der Ausstellung der Entlassungspapiere noch zugegen war, verfolgte den Polizei-Konvoi mit seinem Auto. Nach seinen Worten sei Aljochina nach ihrer Freisetzung am Bahnhof sofort in das Büro der Organisation Komitee gegen Folter gegangen, um sich dort mit Menschenrechtlern zu treffen.
Vor die Tür gesetzt: Aljochina wollte in Haft bleiben
Aljochina erklärte später in einem Telefoninterview mit dem Sender, dass sie die vorzeitige Freilassung ablehnen wollte: Ich hätte gerne auf die Gnade Putins verzichtet. Sie begründete dies mit Repressionen und Hafterschwernissen, die nun ihren weniger prominenten und gut mit den Medien verdrahteten Mithäftlingen drohen würden. Ein Verzicht auf die Amnestierung sei aber rechtlich nicht möglich gewesen: Ich war wie ein verschiebbarer Körper.
Sie wolle sich jetzt für den Schutz der Menschen- und Bürgerrechte vor allem im russischen Strafvollzug engagieren. Dort geschieht so vieles, was nicht dem Gesetz entspricht, sagte sie unter Verweis auf ihre eigenen Erfahrungen.
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Aljochina und Nadeschda Tolokonnikowa wurden wegen eines Putin und den Patriarchen schmähenden Punk-Gebets in der Moskauer Erlöserkathedrale 2012 zu zwei Jahren Haft verurteilt.
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Aljochina: Amnestie ist Polit-PR
Eine von der russischen Staatsduma verkündeten Amnestie zum 20. Jahrestag der Annahme der russischen Verfassung bringt ihnen nun drei Monate vor Ablauf ihrer Strafe die Freiheit. Beide Frauen fielen aufgrund des nicht als Schwerverbrechen geltenden Straftatbestands des Rowdytums sowie der Vorhandenseins kleiner Kinder unter die Amnestie. Zuvor hatte die russische Justiz einen Hafterlass auf Bewährung abgelehnt.
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De Amnestie sei ein PR-Schachzug und kein humanitärer Akt, da weniger als zehn Prozent der in Russland einsitzenden Häftlinge dadurch befreit würden, sagte Aljochina. So würden jetzt beispielsweise viele schwangere Frauen nicht freigelassen, da sie wegen schwerer Verbrechen verurteilt seien.
In Krasnojarsk warten währenddessen zahlreiche Journalisten und Pjotr Wersilow, der Ehemann von Nadeschda Tolokonnikowa, auf die Freilassung der zweiten Pussy-Riot-Aktivistin. Laut Wersilow war ihm diese von der Anstaltsleitung für den Nachmittag angekündigt worden, doch zumindest bis 16 Uhr Ortszeit war noch nichts geschehen - obwohl die Anstaltsleitung bereits mitteilte, die Entlassungspapiere seien ausgestellt.
Tolokonnikowa war zuletzt in einem Gefängniskrankenhaus der sibirischen Großstadt inhaftiert.
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Orthodoxe Kirche möchte mit den Frauen sprechen
Die russisch-orthodoxe Kirche sei zu einem Dialog mit den beiden freigelassenen Pussy-Riot-Frauen bereit, wolle ihnen diesen aber nicht aufzwingen, erklärte deren Pressesprecher Erzpriester Wsewolod Tschaplin. Er habe einige Zeit mit Tolokonnikowa in Briefkontakt gestanden, sagte Tschaplin.
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Aufgrund von Aussagen Aljochinas könne er zumindest bei ihr eine gewisse Evolution der Position feststellen. Mir scheint, sie hat Verständnis für den Schmerz, den sie mit ihrer Aktion gläubigen Menschen zugefügt hat. Aljochina sagte nach ihrer Freilassung allerdings, dass sie das umstrittene Punk-Gebet nicht nur wiederholen, sondern auch zu Ende singen möchte.
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Laut Wersilow möchten sich Aljochina und Tolokonnikowa nach ihrer Freilassung zunächst treffen, um ihre weiteren Schritte abzuklären. Erst danach wollen sie mit umfangreicheren Aussagen an die Öffentlichkeit gehen.
Aljochina kündigte nach der Freilassung Tolokonnikowas an, nach Krasnojarsk zu fliegen, um sich dort mit ihrer Mitstreiterin zu treffen.
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Stoll 06.01.2014 - 03:57
Schröders lupenreiner Demokrat hat Angst
Eine mit internationalen Preisen ausgezeichnete russisch-britische Dokumentation über die Musikerinnen darf im staatlichen Gogol-Zentrum in Moskau nicht gezeigt werden. Das teilte Kulturdezernent Sergej Kapkow der russischen Agentur Interfax zufolge dem Zentrum in einem Brief mit.
Stoll 23.12.2013 - 14:52
Zar Putin hat \" Gnade \" walten lassen und seine persönlichen Häftlinge Pussy Riot in die russische Diktatur entlassen. Wen will er damit beeindrucken ? Doch nur die Menschen, die in weiten Teilen Russlands nur den russischen Staatssender empfangen können und den Lügen Putins schutzlos ausgeliefert sind.
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(Topfoto: Archiv/.rufo)
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