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Die Jagd ist eröffnet: Nicht auf den Eisbär, aber auf seine Heimat, die Arktis (Foto: polarbear.org)
Die Jagd ist eröffnet: Nicht auf den Eisbär, aber auf seine Heimat, die Arktis (Foto: polarbear.org)
Dienstag, 30.10.2007

Russland erhebt vor der UN Anspruch auf Arktis-Schelf

Moskau. Russland will bis zum Jahresende offiziell bei den Vereinten Nationen seinen Anspruch auf das arktische Schelf einreichen. Unter dem ewigen Eis lagern Schätzungen zufolge mindestens 5 Mrd. Tonnen Brennstoff.

Bei der Diskussion geht es um den Lomonossow-Rücken, einen 1.800 Kilometer langen und bis zu 3.000 Meter hohen Gebirgszug unter Wasser. Russische Wissenschaftler sind sich sicher, dass er eine Verlängerung des sibirischen Kontinentalschelfs ist. Daher, so argumentiert Moskau, gehöre das Schelf zu Russland.

Russland hofft auf einen positiven Entscheid der UN


Eine entsprechende Expertise soll den russischen Antrag stützen. Bodenschatzminister Juri Trutnjew versprach, dass alle erforderlichen Dokumente noch bis zum Jahresende eingereicht werden. Ohne Einwilligung der UN werde Russland aber nicht mit der Ausbeutung des Schelfs beginnen, versprach Trutnjew.

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• Russland bringt Ansprüche auf Nordpol vor die UNO (20.09.2007)
• Russlands Titanic - Nur die Spitze des Eisbergs? (07.09.2007)
• Polar-Expedition: Meeresgrund wahrscheinlich Russisch (23.08.2007)
• Neue Russische Arktis-Expedition: Wettlauf zum Nordpol (09.08.2007)
• Russische Fahne am Nordpol: Energie und Nationalstolz (05.08.2007)
„Es gibt eine gewisse Höflichkeit in den internationalen Beziehungen. Wir können kaum ohne die Zustimmung anderer Länder, ohne die Erlaubnis der UN mit der wirtschaftlichen Erschließung von Territorien beginnen, die sich außerhalb der russischen Grenzen befinden. Die Wissenschaftler glauben, dass es genug Daten für einen Antrag gibt. Wir werden daher für das Recht Russlands auf dieses Gebiet kämpfen“, sagte er.

Polarexpedition als PR-Trick


Öffentlichkeitswirksam hatte Russland seinen Anspruch bereits im Juli durch eine Arktis-Expedition unter Leitung des Polarforschers Artur Tschilingarow verdeutlicht. Teilnehmer der russischen Expedition pflanzten demonstrativ auf dem Boden des arktischen Ozeans die russische Fahne auf.

Das Schelf ist so groß wie Frankreich, Deutschland und Italien zusammen. Riesige Bodenschätze werden dort vermutet. Es seien bereits Gas- und Ölvorräte in Höhe von 5 Mrd. Tonnen Einheitsbrennstoff erkundet worden, teilte Trutnjew mit. Der Minister schloss aber nicht aus, dass bei weiteren Untersuchungen die Zahl noch mal angehoben werde.

Konkurrenten um das ewige Eis: USA, Kanada, Dänemark und Norwegen


Neben Russland gibt es noch vier weitere potenzielle Kandidaten, die sich um das Land unter dem ewigen Eis bewerben können: Kanada, Dänemark, Norwegen und die USA. Währen Kanada und die USA (durch Alaska) direkt an die Arktis grenzen und so ihren Anspruch begründen können, sind die Dänen durch Grönland und die Norweger durch die Inselgruppe Spitzbergen in der Arktis-Region vertreten.

Auch diese Länder würden gern vom Bodenschatzreichtum der Arktis profitieren. Dänemark, Norwegen und Kanada haben bereits ebenfalls öffentlich ihre Ambitionen auf das kalte Land deutlich gemacht.

(ab/.rufo/Moskau)

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