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Knalleffekt aus dem Kosmos: Tscheljabinsk im Licht des Meteoriten (Foto: youtube) |
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Freitag, 15.02.2013
Der Meteorit - ein Warnschuss aus dem WeltallLothar Deeg, St. Petersburg. Das ist ja noch mal gut gegangen: Tscheljabinsk klingt schließlich so ähnlich wie Tschernobyl, einen richtig großen Knall hat es auch gegeben. Aber die Sibirier bringt so was nicht um.
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Außer kaputten Fensterglas (und Schnittwunden bei knapp 1.000 ihrer Angehörigen) hat die Menschheit beim ersten Meteoriteneinschlag der Geschichte auf dicht bewohntem Gebiet keinen Schaden erlitten.
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Die Sternstunde der Videoregistratoren
Vor allem dank der vielen Videokameras, mit denen russische Autofahrer zwecks Beweissicherung im Unfall-Fall ihre Vehikel ausstatten, wissen wir jetzt, wie das Ende der Welt aussehen könnte und wie schnell und unerwartet es innerhalb von Sekunden aus heiterem Himmel herannahen kann:
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Man muss auf den Bildern nur etwas näher an den zum Feuerball mutierenden Gesteinsbrocken aus dem All heranzoomen. Hätte der im Durchmesser ein paar Dutzend Meter mehr auf den Rippen gehabt, würde diese Internet-Zeitung heute vielleicht schon nicht mehr erscheinen.
Sibirien zieht Meteoriten an wie Gammelfleisch die Mücken
Dass Russland den Treffer abbekam, hat seine Logik: Es ist schließlich das größte Land der Erde. Gerade in Sibirien hat man in neuerer Zeit schon gewisse historische Erfahrungen mit Meteoriten gesammelt: 1908 holzte ein größerer Artgenosse mit seiner Explosion weiträumig die Taiga am Fluss Tunguska ab.
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Und 1947 schlug ein Eisenmeteorit im Sichote-Alin-Gebirge ein. Seine seltsam verschmolzenen Splitter werden dort bis heute mit Metalldetektoren aufgespürt und dann als kleine kosmische Pretiosen auf russischen Schmuck- und Mineralienmärkten verkauft.
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Hallo Menschheit - das ist echt gefährlich!
Internetgerecht gefilmt hat diese Einschläge aber niemand. So dürfen wir den Bumms am Ural wohl als zeitgerechten Warnschuss verbuchen: Liebe Leute, da draußen im Kosmos lauern Gefahren ganz anderen Kalibers als Eurokrise, Klimawandel, nordkoreanische Diktatoren - oder ein Auto, das einem die Vorfahrt nimmt.
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Vielleicht ist dieser Meteoriten-Treffer nun ja doch der Auslöser, auf unserem verwundbaren Planeten mehr Mittel in den Schutz vor gefährlichen kosmischen Verkehrssündern zu stecken.
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Denn die halten sich weder an Geschwindigkeits-Begrenzungen noch Umlaufbahnen. Gestern hat zum Glück unser Airbag namens Atmosphäre eine richtige Karambolage noch mal verhütet.
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