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Neue Atomrakete Bulawa beim Teststart (Foto: TV) |
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Freitag, 07.06.2013
Neue Radaranlagen, Atomraketen - alte SicherheitsphilosophieMoskau. Es vergeht fast kein Tag, ohne dass neue Errungenschaften der russischen Rüstungsindustrie und des Militärs vorgeführt werden. Sind das nur teure Spiele für das heimische Publikum oder rüstet Russland tatsächlich für neue Konflikte auf?
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Seit der Ernennung des neuen Verteidigungsministers Sergej Schoigu setzte der russische Generalstab seine Kräfte bereits in zwei Großmanövern in Szene. Erst übten im Süden, im Kaukasus und im Schwarzen Meer alle Teilstreitkräfte integriertes Zusammenwirken bei der Abwehr eines Manöverangriffs, dann wurde die russische Luftabwehr geprüft.
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Neun Raketen abgefangen - zwei nicht
Von elf Interkontinentalraketen, die von dem Manöverfeind (dargestellt von russischen Fernkamfbombern mit Luft-Boden-Raketen) abgefeuert wurden, seien neun erfolgreich abgefangen worden, berichtete Schoigu anschliessend Wladimir Putin.
Es gibt also doch noch deutlichen Nachholbedarf, wenn Russland das erklärte Ziel erreichen will, unter seinem eigenen Atom- und Raketenschirm von aussen unangreifbar zu werden, da die kooperative Lösung mit den USA gemeinsam nicht klappt.
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Tatsächlich liegt Russland auch mit seinen jetzt enorm gesteigerten Rüstungsausgaben noch weit hinter den USA und China. Zwar hat Russland mit seinem Verteidigungshaushalt im Jahre 2010 Japan, Saudiarabien und Deutschland überholt und liegt mit knapp 60 Milliarden Dollar fast gleichauf mit Frankreich und Grossbritannien.
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Die Volksrepublik China gab 2010 allerdings doppelt so viel für sein Militär aus. Die USA investierten in ihre Supermachtrolle sogar mehr als zehnmal mehr (700 Mrd).
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Modernisiert werden in Russland alle Militärbereiche. Stolz wurden in dieser Woche neue "Aligator"-Kampfhubschrauber vorgeführt, die eine enorme Feuerkraft haben. Es gibt neue Kampfflugzeuge, Panzer und Schützenpanzer. Die strategische U-Boot-Flotte wird schneller ausgebaut, wobei ein einziges U-Boot der "Borej"/"Juri Dolgoruki" Kosten von mindestens 1,25 Milliarden Euro verursacht.
Besonders aufwändig ist allerdings die Luft- und Raketenabwehr und die Sicherung der Zweitschlagsfähigkeit bei atomaren Interkontinentalraketen. Beides wird mit Hochdruck betrieben.
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Russische Radaranlagen (Grafik: vz.ru) |
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Am 5.Juni wurde eine neue Radarstation vom Typ Woronesch-DM beim südrussischen Armawir endgültig in Betrieb genommen. Sie soll an Stelle der von Aserbeidschan gemieteten alten sowjetischen Radaranlage bei Gabala treten und den gesamten Luft- und Weltraum in Richtung Süden bis zu einer Enfernung von einigen tausend Kilometern überwachen.
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Im dreijährigen Testbetrieb für die Anlage von Armawir seien dreihundert kosmische Objekte, sprich Weltraummüll und Satelliten, entdeckt worden, die noch nicht katalogisiert waren, berichten Militärs stolz.
Zusammen mit der Anlage im Gebiet Kaliningrad wird so der gesamte Süden und Westen Russlands gesichert. Probleme gebe es allerdings noch im Norden und besonders in Richtung Osten, sagen Militärfachleute, insbesondere nachdem die USA ihr Raketenpotential auf Alaska (gegen Nordkorea) aufgerüstet hätten.
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Bis zum Jahre 2018, so erklärte Wladimir Putin bei der Indienststellung der Station Armawir, sollen weitere sieben solcher Anlagen eingerichtet werden, u.a. bei Irkutsk, Barnaul, Orsk und Workuta. Damit soll eine lückenlose Überwachung garantiert werden. "So verstärken wir unsere Sicherheitsgarantien in den Bereichen mit der höchsten Priorität", sagte Putin.
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Neue atomare Interkontinentalrakete
Am gleichen Tag startete eine neue ballistische russische Interkontinentalrakete vom Testgelände bei Astrachan. Dieser vierte Test der mobilen Interkontinentalrakete "Rubesch" sei erfolgreich verlaufen, berichteten die Militärs Putin. Nach noch einem weiteren Test in diesem Jahr könnten die ersten dieser Raketen "mit erhöhter Treffsicherheit" dann in 2014 in Dienst gestellt werden.
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Wofür die Eile?
Die Rüstung läuft also in atemberaubendem Tempo, als gäbe es in den nächsten Jahren tatsächlich die Gefahr eines bewaffneten internationalen Konflikts, an dem Russland beteiligt sein könnte - auch wenn er wahrscheinlich fernab beginnt.
Das Rüstungsprogramm verschlingt - zu Lasten anderer Staatsaufgaben - solche Riesensummen, dass schon vor zwei Jahren Finanzminister Alexej Kudrin unter Protest zurücktrat bzw. getreten wurde. Aber das Tempo lässt nicht nach, im Gegenteil.
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Allerdings ist damit noch nicht bewiesen, dass die schönen neuen Waffensysteme keine teure "Pappkameraden" zur Bereicherung von Rüstungsindustrie und -Beamten sind, sondern tatsächlich funktionieren und notfalls in ausreichender Qualität und Quantität zur Verfügung stehen könnten.
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Sind dies die Schutzengel der Luftfahrtbranche? Oder wollte der Künstler zeigen, wie Engel aussehen würden, wenn man sie sich erst heute erdenken würde? Wie auch immer, die bleichen Düsenengel sind ein Exponat im privaten Petersburger Museum Erarta, dem einzigen Museum für zeitgenössische Kunst in der Stadt. (Topfoto: Deeg/rufo)
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