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Kriegsschiffe, Kampfjets, Atomraketen - der russische Staat will sich im großen Stil neu ausrüsten (Foto: sevastopol.info)
Kriegsschiffe, Kampfjets, Atomraketen - der russische Staat will sich im großen Stil neu ausrüsten (Foto: sevastopol.info)
Dienstag, 14.12.2010

Russland rüstet auf: Waffenkäufe für 500 Mrd. Euro

Archangelsk. In den nächsten zehn Jahren wird der russische Staat gewaltige Summen in die Ausrüstung seiner Streitkräfte investieren. Selbst Wladimir Putin ließ sich von der Summe von 20 Bio. Rubel Angst einjagen.

Die russische Armee soll modern und schlagkräftig ausgerüstet werden – und dabei das noch aus sowjetischen Zeiten stammende allgegenwärtige Alteisen abwerfen. Doch das geht mächtig ins Geld: Bei einer Beratung zum staatlichen Rüstungs-Beschaffungsprogramm in Sewerodwinsk bis 2020 nannte Putin eine Summe, „die mir Angst macht sie auszusprechen“: 20 Billionen Rubel sind zum gegenwärtigen Kurs 484 Mrd. Euro.

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Neue Kriegsschiffe werden aufgelegt


Knapp ein Viertel dieses Betrages soll in die grundlegende Neuausrüstung der russischen Flotte investiert werden, so Wladimir Putin. Damit erfreute der russische Regierungs-Chef das Publikum in Sewerodwinsk wohl besonders, befindet sich dort doch eine große Werft für Atom-U-Boote. Allerdings hat die russische Flotte auch vor, erstmals Kriegsschiffe im Ausland einzukaufen – beispielsweise einen französischen Hubschrauberträger.

Die Ausgabe-Lawine soll dabei schnell an Geschwindigkeit aufnehmen: Ein Drittel der gigantischen Rüstungsaufwendungen soll in den nächsten fünf Jahren erfolgen, versprach Putin. Bis 2015 sollen 30 Prozent der Ausrüstungsgüter der russischen Streitkräfte modernen Standards entsprechen, bis 2020 dann 70 Prozent.

Ressourcen der Sowjet-Arsenale sind aufgebraucht


„Wir müssen endgültig die folgen jener Jahre überwinden, als die Armee und Flotte massiv unterfinanziert wurden. Faktisch lebten wir von alten Vorräten und Arsenalen“, so Putin. Neu-Anschaffungen hätten die Streitkräfte bisher nur „in Einzelexemplaren“ erreicht.

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Das Auf- und Umrüstungsprogramm soll auch besonders teure Felder betreffen: Laut Putin seien die strategischen Atomstreitkräfte dabei eine „Schlüssel-Richtung“. Aber auch die Produktion eines Jagdflugzeugs „der fünften Generation“ müsse in Gang gebracht werden.

Die russische Rüstungsindustrie dürfte es sich deshalb nicht einfach machen: Es ginge nicht darum, das zugeteilte Geld zu verarbeiten, sondern reale Produkte „in Metall“ abzuliefern. Von den in dem Beschaffungsprogramm vorgesehenen 1.300 Waffen- und Gerätetypen müssten für 220 erst neue oder größere Produktionsanlagen geschaffen werden.

Dreimal mehr Geld als früher für die Armee


Putins Programm bedeutet etwa eine Verdreifachung der Ausgaben für die Streitkräfte gegenüber der Vergangenheit: 2007 steckte Russland beispielsweise 23 Mrd. Euro in Rüstungsausgaben - ähnlich viel wie Deutschland.

Die massiv aufrüstenden und im Irak und in Afghanistan Krieg führenden USA steckten im gleichen Jahr einen 15 Mal höheren Betrag, nämlich 351 Mrd. Euro in ihre Militärtechnik.

Oder anders gesagt: Russlands massives Zehn-Jahres-Rüstungsprogramm entspricht anderthalb Jahren US-Rüstungsausgaben in der Bush-Ära.


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