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Tauchgang beendet: Der im Ural aus einem See geborgene Meteorit vonTscheljabinsk (Foto: newsru.com)
Tauchgang beendet: Der im Ural aus einem See geborgene Meteorit vonTscheljabinsk (Foto: newsru.com)
Donnerstag, 17.10.2013

Kernstück des Tscheljabinsker Meteoriten gefunden

Tscheljabinsk. Am Ural ist ein großes Fragment jenes Meteoriten gefunden worden, der im Februar über Tscheljabinsk explodiert war. Der Brocken wiegt etwa 600 Kilogramm – und richtete prompt erneut Sachschaden an.

Taucher hatten im Rahmen einer mehrwöchigen Expedition im Tschebarkul-See etwa 70 Kilometer westlich von Tscheljabinsk nach Fragmenten des Meteoriten gesucht. Auf dem See war nach dem Niedergang des Himmelskörpers ein kreisrundes Loch im Eis mit acht Metern Durchmesser entdeckt worden. Das bisher gefundene größte Trümmerteil des Meteoriten wies ein Gewicht von nur 1,8 Kilogramm auf.

Waage bricht unter der Last des Boliden


Der jetzt in 20 Meter Wassertiefe aus der dicken Schlammschicht am Boden des Sees geborgene Steinbrocken von etwa einem Meter Länge überforderte sogar die aufgebotene Technik. Als der schwarzglänzende Bolide noch am Seeufer mit Hilfe eines Kranwagens angehoben und gewogen werden sollte, brach die Waage: In diesem Moment zeigte sie ein Gewicht von 570 Kilogramm an.

Bei Russland-Aktuell
• Umfrage zu Ängsten: Migranten gefürchteter als Meteoriten (22.07.2013)
• Dem Meteoriten auf der Spur: Größere Fragmente gefunden (25.02.2013)
• „Chondrit“: Tscheljabinsker Meteorit war gewöhnlich (18.02.2013)
• Tscheljabinsk: Millionenstadt unter Meteoritenbeschuss (15.02.2013)
• Der Meteorit - ein Warnschuss aus dem Weltall (15.02.2013)
Nach Einschätzung russischer Forscher könnte der Tscheljabinsk-Meteorit jetzt zu den zehn größten je auf der Erde gefundenen Himmelskörpern gehören.

Die spektakuläre Explosion des Meteoriten beim Eintritt in die Erdatmosphäre am 15. Februar über der Millionenstadt Tscheljabinsk hatte eine Druckwelle ausgelöst, durch die bei tausenden Gebäuden Fensterscheiben zu Bruch gingen. 1600 Menschen benötigten anschließend ärztliche Hilfe, in der Mehrzahl wegen Schnittwunden.

Zukünftiges Museumsexponat


Der Gouverneur von Tscheljabinsk kündigte an, dass der Meteorit nach den notwendigen Untersuchungen durch Wissenschaftler einen Platz in einem lokalen Museum finden soll. Die Gebietsverwaltung hatte die Suchaktion mit 1,6 Mio. Rubel (ca. 37.000 Euro) finanziert. Weitere Suchen werde man von amtlicher Seite nicht unternehmen, so Michail Jurejewitsch: „Touristen dürfen gerne versuchen, weitere Stücke zu finden.“

Bei der Expedition war auch etwa ein Dutzend weitere verdächtige Objekte im Schlick gefunden worden – bei einigen handelte es sich allerdings um gewöhnliche Steine.

Vier Stücke, das schwerste davon knapp fünf Kilo schwer, wurden aber ebenfalls bereits als Meteoriten identifiziert.



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