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But wird in die USA ausgeflogen - sehr zum Ärger Moskaus (Foto: vesti) |
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Dienstag, 16.11.2010
Fall But: Händler des Todes in die USA ausgeflogenBangkok. Am Ende ging es ganz schnell: Am Morgen hatte Thailands Premier überraschend erklärt, die Regierung werde die Auslieferung Viktor Buts nicht behindern. Kurz darauf saß der russische Waffenhändler bereits im Flieger.
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Die Regierung hat die Auslieferung Viktor Buts genehmigt, erklärte Premier Abhisit Vejjajiva. Sobald die USA dazu bereit seien, werde er ausgeliefert, fügte er hinzu. Für Washington war diese Ankündigung offenbar keine Überraschung. Schon wenige Stunden später saß Viktor But im Flugzeug Richtung Amerika. Dort erwartet den 43-Jährigen ein Prozess wegen Verschwörung zum Terrorismus.
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Vom Luxushotel ins Untersuchungsgefängnis
Viktor But ist der wohl prominenteste Waffenhändler der Welt. 2008 wurde er in einem Luxushotel in Bangkok überraschend verhaftet. Seitdem sitzt der Besitzer der südafrikanischen Frachtftluglinie Air Cess im Untersuchungsgefängnis.
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Am 20. August 2010 hat ein thailändisches Gericht die Auslieferung Buts in die USA innerhalb von drei Monaten genehmigt. Nach Ende dieser Frist hätten die thailändischen Behörden keine Möglichkeit mehr gehabt, But weiter festzuhalten.
Politisches Tauziehen um einen Waffenhändler
So entspann sich zuletzt hinter den Kulissen ein politisches Gerangel um den mutmaßlichen Waffenschieber. Moskau widersetzt sich seiner Auslieferung an Washington. Außenminister Sergej Lawrow nannte das Abschiebungsurteil politisch motiviert. Die russische Duma hat bereits im vergangenen Jahr eine Unterstützungserklärung für ihren Landsmann abgegeben.
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In den USA hingegen wird But vorgeworfen, Waffen an Terroristen verschoben zu haben. But soll vor allem in den 90er Jahren durch Waffenlieferungen an Kriegsparteien in Afrika ein Millionenvermögen zusammengescheffelt haben. In Medien wurde er daher als Händler des Todes bezeichnet.
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Lieferung an Kriegsparteien
Unter Buts Klienten sind laut Anklage Rebellenorganisationen in Angola, Kongo, Liberia und Sierra-Leone. Auch die Al Kaida soll But beliefert haben. Die US-Drogenbehörde, die an der Ergreifung Buts in Thailand maßgeblichen Anteil hatte, wirft ihm auch Drogenhandel vor.
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Geschnappt wurde der Russe mit einer List: Fahnder der US-Drogenbehörde gaben sich als Vertreter der kolumbianischen FARC-Organisation aus, die an einem Waffengeschäft interessiert waren. Es gelang ihnen, But zu einem Treffen zu bewegen. Dabei wurde der Geschäftsmann dann festgenommen.
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But als Angeklagter oder Informant in die USA?
Nun droht ihm wegen dieses Delikts eine Verurteilung wegen Verschwörung zur Tötung von US-Bürgern und Soldaten. Es könnten weitere Anklagepunkte hinzukommen, wenn er in den USA landet.
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Moskau hingegen mutmaßt, dass Washington an But aus noch einem Grund Interesse hat. But könnte ein wichtiger Informant für die US-Geheimdienste sein. Welche Verbindungen But zum russischen Geheimdienst hat laut einigen Medienberichten ist er ein ehemaliger KGB-Agent, was er selbst bestreitet ist unklar.
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