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Eines der Buran Space-Shuttles steht derzeit noch im Weltraumbahnhof Baikonnur - allerdings in schlechtem Zustand (Foto: Ballin/.rufo) |
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Freitag, 14.03.2008
Russische Buran-Raumfähre kommt nach DeutschlandSpeyer. Eine russische Raumfähre des Typs Buran bereichert demnächst das Technik-Museum von Speyer. Insgesamt soll der Kauf das Museum 10 Mio. Euro gekostet haben. Auf der Wunschliste steht noch eine Sojus-Kapsel.
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Eigentlich wollte das Technik-Museum Speyer das Space-Shuttle schon vor zehn Jahren kaufen. Zu jener Zeit kämpfte die russische Entwicklerfirma Molnija (Blitz) ums Überleben und versuchte sich mit der Ausstellung der Buran in Australien über Wasser zu halten. Doch das versprochene Geld blieb aus.
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Raumschiff in der Wüste
So landete die Raumfähre nach einer Reihe von Abenteuern in der Wüste von Bahrain. Die Strandung schien auf Grund eines jahrelangen Streits um das Eigentumsrecht endgültig. Doch im Februar entschied schließlich ein Gericht zugunsten von Molnija. Damit konnte das Technik-Museum Speyer, das bereits seit 2003 einen Kaufvertrag über die Buran hatte, endlich mit der Verschiffung beginnen.
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Mitte April wird die Buran in Speyer erwartet. Für mich ist das immer noch ein Traum, kommentierte Museumsdirektor Herrmann Layher die glückliche Wendung. Für die Buran soll bis Ende März ein eigener Hangar errichtet werden. Die Arbeiten daran laufen auf Hochtouren.
Bei der in Speyer ausgestellten Buran handelt es sich um das Modell BTS-02, also nicht um die Raumfähre, die im November 1988 als erstes russisches Shuttle in den Weltraum geflogen ist. Allerdings ist die BTS-02 eine genaue Kopie und hat immerhin 24 Suborbitalflüge auf dem Buckel. Sie diente der sowjetischen Raumfahrtbehörde als Erprobungsmodell.
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Präsentation der Buran am Rhein Ende des Sommers
Die Präsentation der Buran vor einem breiten Publikum ist Ende des Sommers vorgesehen. Schließlich muss die Raumfähre, die für die Verschiffung von Bahrain nach Rotterdam zerlegt wurde, erst wieder aufgebaut werden.
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Nach Angaben russischer Medien sind die Pfälzer zudem am Erwerb weiterer russischer Raketentechnik interessiert. So soll eine Sojus-Kapsel ganz oben auf der Wunschliste von Museumsdirektor Layher stehen. Auch sowjetische Militärraketen sind gefragt, allerdings nur solche, die schon außer Dienst gestellt wurden.
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Das Buran-Programm eine unvollendete Geschichte
Das Buran-Programm wurde übrigens Anfang der 90er Jahre in Russland auf Grund von Geldmangel gestoppt. Bis zu dem Zeitpunkt waren zwei Raumfähren und zwei Erprobungsmodelle (eines davon kommt jetzt nach Deutschland, das zweite Modell befindet sich im Moskauer Gorki-Park) gebaut.
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Die Buran 1.01, die im November 1988 in den Kosmos flog, gibt es inzwischen nicht mehr. 2002 wurde das Space-Shuttle vollständig zerlegt. Die Buran 1.02 sollte den zweiten vollautomatischen Flug in den Weltraum vollführen und an die Raumstation MIR andocken. Doch dazu kam es wegen Finanzierungsproblemen schon nicht mehr. Heute steht sie auf dem Weltraumbahnhof Baikonnur.
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Molnija hat seine Finanzprobleme inzwischen überwunden. Nach Angaben eines Konzersprechers überlegt das Unternehmen mit der Wiederaufnahme der Produktion von Space-Shuttles. Diese werden dann allerdings nicht mehr Buran heißen.
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