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So soll der neue Klipper aussehen - das Konkurrenzprodukt zum NASA-Shuttle (Foto: vremya.ru)
So soll der neue Klipper aussehen - das Konkurrenzprodukt zum NASA-Shuttle (Foto: vremya.ru)
Donnerstag, 14.07.2005

Europäer und Russen bauen zusammen Shuttle

Moskau. In der Nacht mussten die USA den Weltraumstart der Discovery absagen. Russen und Europäer planen bereits den Bau einer eigenen Raumfähre. Das Weltraumbudget Russlands soll kräftig wachsen.

Ein Fehler in der Treibstoffanzeige führte zur Absage des Discovery-Starts. Die sieben NASA-Piloten saßen bereits angeschnallt in dem Shuttle, als das Startverbot kam. Frühestens am Samstag kann ein Neustart erfolgen, doch die meisten Experten sind skeptisch, dass die NASA das Problem bis dahin in den Griff bekommt.

Seit dem Absturz der Columbia 2003 versorgen russische Raketen die internationale Raumstation ISS mit Material, Proviant und neuem Personal. Im Gegensatz zu den amerikanischen Shuttles sind diese jedoch nicht für einen Wiedereintritt in die Erdatmosphäre geeignet.

Europa und Russland realisieren gemeinsam Shuttle-Projekt

Bei Russland-Aktuell
• Kosmos-Osterei: Minisatellit von Hand eingeworfen (28.03.2005)
• Raumstation ISS - Schnecken im All (02.03.2005)
In einem Gemeinschaftsprojekt mit der ESA will die russische Raumfahrtagentur Roskosmos den Amerikanern jetzt aber beim Shuttlebau Konkurrenz machen. Sowohl die Europäer als auch die Russen haben bislang eher bescheidene Erfahrungen damit. Während der Bau der europäischen „Hermes“ auf Grund von Geldmangel nie über die Planungsphase hinaus kam, konnten die Russen immerhin einen unbemannten „Buran“-Flug realisieren.

Doch der Flug liegt bereits Jahre zurück. Seither wurde die Buran nicht mehr weiter entwickelt. Die Buran-Anlage auf dem russischen Weltraumbahnhof Baikonur erinnert eher an einen Friedhof als an eine Zukunftswerkstatt. Daher soll die Buran für den Clipper – so der Name des Gemeinschaftsprojektes – auch nicht als Vorbild dienen.

Clipper ist ein “Mini”-Raumgleiter

Laut Angaben des Spiegel ist die Nutzlast des Clipper wesentlich kleiner als die eines amerikanischen Shuttles. Gerade einmal 700 kg Nutzlast könnte der Mini nebst sechs Kosmonauten ins All befördern. Starten könnte der Clipper nach russischen Medienangaben bereits 2011 sowohl von Baikonur als auch vom französischen Kourou aus.

Russisches Raumfahrt-Budget wird größer

Dafür soll das Budget der russischen Raumfahrtagentur kräftig wachsen. Von 2006 bis 2015 will die Regierung 305 Mrd. Rubel (knapp neun Mrd. Euro) aus dem Budget in das Raumfahrtprogramm investieren. Das ist im Vergleich zu amerikanischen Verhältnissen zwar immer noch bescheiden, aber schon eine deutliche Steigerung gegenüber der bisherigen Raumfahrtfinanzierung. Außerdem sollen daneben noch 130 Mrd. Rubel aus anderen Quellen fließen.

200 Mrd. Rubel (5,8 Mrd. Euro) der Budgetgelder sollen für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung eingesetzt werden, 67 Mrd. Rubel (knapp zwei Mrd. Euro) für den Kauf neuer Technik und je etwa 20 Mrd Rubel (580 Mio. Euro) für die Erhaltung der Raumfahrt-Infrastruktur auf der Erde und die Entwicklung des Raumbahnhofs Baikonur.

(ab/.rufo)


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