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Die Bombe tötete 15 Menschen - und zerstörte mehrere vor dem Markt parkende Autos. (Foto: rian.ru) |
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Donnerstag, 09.09.2010
Aktualisiert 09.09.2010 18:30
Autobombe vor Markteingang: 16 Tote in WladikawkasWladikawkas. Der vierte Terrorakt am gleichen Ort in elf Jahren: Im Gedränge vor dem Eingang zum Zentralmarkt von Wladikawkas explodierte eine Autobombe. Der Anschlag war das Werk von Selbstmordattentätern.
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Das Areal vor dem Zentralmarkt von Wladikawkas ist immer sehr belebt erst recht an einem Werktag vormittags um halb zwölf. Hier befindet sich auch eine inoffizielle Arbeitsbörse: Tagelöhner kommen in der Hoffnung auf einen Job hierher.
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Dabei ist dieser Ort in der Hauptstadt Nordossetiens als blutig berüchtigt: Genau an dieser Stelle wurde 1999 erstmals ein schwerer Bombenanschlag in der mehrheitlich von Christen bewohnten Kaukasus-Republik begangen: 52 Menschen starben damals, etwa 200 wurden verletzt. 2000 und 2002 explodierten auf dem Markt erneut Bomben und forderten weitere 14 Tote und 64 Verletzte.
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Bombe steckte in einem "Wolga" aus Inguschetien
Im Gedränge vor dem Markteingang explodierte nun wieder eine Bombe: Sie war in einem Auto vom Typ Wolga versteckt, hatte eine Sprengkraft von 30 bis 40 Kilogramm TNT und war zusätzlich mit Metallteilen garniert, um mehr Opfer zu fordern. Auch wurde nach Angaben der russischen Ermittlungsbehörde noch eine im Kofferraum liegende Gasflasche zerrissen.
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Dem Nummernschild nach kam die rollende Bombe aus der Nachbarrepublik Inguschetien. Gesteuert wurde sie vermutlich von einem Selbstmordattentäter - dessen Personalien nur eine halbe Stunde zuvor an der Verwaltungsgrenze zu Inguschetien kontrolliert worden waren. Möglicherweise waren die Täter auch zu zweit denn auf dem Rücksitz des Autos wurde eine Leiche ohne Kopf gefunden. Der Besitzer des Autos wurde in der Zwischenzeit in Inguschetien ermittelt und zunächst festgenommen.
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Die Explosion kostete nach dem letzten Stand 16 Menschen das Leben, 98 wurden verletzt in Krankenhäuser von Wladikawkas eingeliefert. Aus Moskau wurde ein Sanitätsflugzeug mit Ärzten in Marsch gesetzt, das auf dem Rückweg besonders schwere Fälle in Moskauer Spezialkliniken überführen soll.
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Zweite Bombe wurde gesucht, aber nicht gefunden
Nachdem zwischen den in Tatortnähe stehenden Autos ein als gestohlen gemeldetes Fahrzeug entdeckt wurde, riegelten die Behörden das Areal weiträumig ab: Es bestand der Verdacht, dass hier eine zweite Bombe hochgehen könnte.
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Denn der radikalislamische Terror-Untergrund im Kaukasus wendet öfter die Taktik von Doppel-Anschlägen an: Wenn am Ort eines Terroraktes Sicherheitskräfte und Rettungsdienste eintreffen, sollen diese durch eine zweite Explosion getroffen werden. Zunächst hieß es, es sei tatsächlich ein weiterer Sprengsatz gefunden worden, dann wurde dies von der Miliz dementiert: Das betreffende Auto war sauber.
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Nordossetien spürt den Terror regelmäßig
Der letzte schwere Terroranschlag in Wladikawkas liegt weniger als zwei Jahre zurück: Im November 2008 hatte sich ein Selbstmordattentäter an einer Bushaltestelle in die Luft gesprengt und zwölf Menschen mit in den Tod gerissen.
Vor sechs Jahren, ebenfalls Anfang September, war eine Schule in der Nachbarstadt Beslan Schauplatz der in einem Blutbad endenden Massengeiselnahme von Schülern, Lehrern und Eltern. 331 Menschen kamen dabei um.
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Bombe auf Christen - zu einem islamischen Feiertag
Die Osseten sind als einziges Volk des russischen Kaukasus mehrheitlich orthodoxe Christen. Deshalb gelten sie dort seit langem als historische Verbündete der Russen. Anders als in den moslemischen Kaukasus-Republiken nehmen die islamistischen Terroristen deshalb hier auch die Zivilbevölkerung ins Visier ihrer Terrorakte.
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Der Termin des jüngsten Anschlages war von seine Urhebern sicher nicht zufällig gewählt: Am frühen Donnerstag Morgen hatten die Moslems das in Russland Urasa-Bairam genannte Fest des Fastenbrechens gefeiert. Zum Ende des Ramadans kamen überall tausende Menschen in und vor den Moscheen zusammen.
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Russlands Präsident Dmitri Medwedew erklärte, dass alles getan werde, um die Urheber des absolut zynischen Terroranschlags zu finden und zur Rechenschaft zu ziehen. Mit diesen Banditen kann es keine Kompromisse und keinen Friedensschluss geben, so Medwedew.
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