Dienstag, 15.04.2008
Russland diskutiert über Todesstrafe für PädophileMoskau. In Russland ist eine heftige Debatte über die Bestrafung von Kinderschändern entbrannt. Nach dem sprunghaften Anstieg der offiziell registrierten Fälle von Kindesmissbrauch wird hartes Durchgreifen verlangt.
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Elternverbände, Politiker und führende Vertreter verschiedener Religionsgemeinschaften fordern eine Verschärfung der Strafen, wie die Nachrichtenagentur Interfax am Montag berichtete. Sogar über die Todesstrafe oder eine Kastration der Täter wird diskutiert.
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In der vergangenen Woche hatte das Innenministerium Zahlen veröffentlicht, wonach die Anzahl der sexuellen Straftaten gegenüber Minderjährigen innerhalb weniger Jahre auf das 25-fache gestiegen ist. Im vergangenen Jahr wurden über 3.000 Falle registriert. Die Bürgerkammer, ein beratendes Organ des russischen Präsidenten, hatte daraufhin vorgeschlagen, verurteilte pädophile Täter chemisch zu kastrieren.
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Doch die Kastration erscheint vielen Russen noch zu milde. So forderten in der Ural-Metropole Jekaterinburg rund 5.000 Eltern die Regierung in einem offenen Brief auf, die Todesstrafe für Kindesmissbrauch wieder einzuführen. Diese Forderung wird vom russischen Mufti-Rat unterstützt.
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Die Todesstrafe wäre die optimale Strafe für solche Verbrecher, erklärte der Co-Vorsitzende des Rats, Nafigulla Aschirow. Auch Vertreter der orthodoxen Kirche haben in der Vergangenheit die Todesstrafe für Triebtäter gefordert. Seit 1996 gilt in Russland ein Moratorium für die Todesstrafe.
(ab/epd/.rufo/Moskau)
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