Freitag, 31.08.2007
Politkowskaja-Fall: Staatsanwaltschaft rudert zurückMoskau. Die Staatsanwaltschaft hat ihre Erfolgsmeldungen im Politkowskaja-Fall relativieren müssen. Wir sind erst am Anfang des Weges, erklärte ein Behördensprecher. Anfang der Woche hatte Generalstaatsanwalt Juri Tschaika noch erklärt, dass der Fall praktisch aufgeklärt sei.
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Nachdem inzwischen zwei Verdächtige wieder auf freien Fuß gelassen wurden, ist die Staatsanwaltschaft unter Druck. Zudem wird auch die Version, dass die Drahtzieher des Auftrags im Ausland sitzen, von den Kollegen Anna Politkowskajas bei der Nowaja Gaseta bezweifelt. Die Zeitung untersucht parallel zu den Behörden den Mord.
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Der Auftraggeber für den Mord an Anna Politkowskaja sitze höchstwahrscheinlich in Russland, erklärte der für Untersuchungen zuständige Redakteur des Blattes, Roman Schlejnow, im Interview mit dem Radiosender Echo Moskaus. Zumindest sei er wohl nicht in Großbritannien oder Israel, meinte er. Allerdings gebe es bislang überhaupt noch keine Informationen, wer hinter dem Anschlag stehe, bekannte Schlejnow.
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Anna Politkowskaja war im Oktober 2006 im Eingang ihres Wohnhauses erschossen worden. Die Zeitung Nowaja Gaseta hatte unmittelbar nach dem Mord den tschetschenischen Premier (inzwischen Präsident) Ramsan Kadyrow als Hauptverdächtigen genannt. Politkowskaja hatte während ihrer Recherchen in Tschetschenien häufig über Verbrechen Kadyrows geschrieben. Sie warf ihm u.a. Menschenraub, Folter und Mord vor.
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(ab/.rufo/Moskau)
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