Montag, 12.12.2011
Konfusion nach Wahlen in TransnistrienTiraspol. Nach den Präsidentschaftswahlen in der von Moldawien abtrünnigen Republik Transnistrien gibt es widersprüchliche Angaben. Laut exit-polls führt Amtsinhaber Igor Smirnow. Die Opposition hingegen feiert bereits ihren Sieg.
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Gewählt wurde am Sonntag, offizielle Ergebnisse sollen erst im Laufe des Tages veröffentlicht werden. Immerhin durften Meinungsforscher das erste Mal Wähler nach der Stimmabgabe befragen, wen sie gewählt hatten.
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Laut deren exit-polls führt der seit 20 Jahren autokratisch regierende Präsident Igor Smirnow. Für ihn haben demnach 47,38 Prozent gestimmt. Auf Platz zwei liegt der ehemalige Parlamentschef Jewgeni Schewtschuk (23,21 Prozent) vor dem jetzigen Parlamentschef Anatoli Kaminski (22,6 Prozent).
Beide Oppositionskandidaten allerdings behaupten, dass Smirnow nach Auszählung eines Großteils der Stimmen nur Dritter sei und demnach nicht in die Stichwahl komme.
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Ein Sprecher aus dem Stab Schewtschuks erklärte, nach Auszählung von 95 Prozent der Stimmen führe Schewtschuk mit 39,1 Prozent. "Zweiter ist der derzeitige Vorsitzende des Obersten Sowjets Anatoli Kaminski mit 27,7 Prozent, den dritten Platz belegt Smirnow mit 25,5 Prozent", fügte er hinzu.
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Es ist ein offenes Geheimnis, dass Moskau bei diesen Wahlen auf einen Regimewechsel in Transnistrien setzt. Der seit 20 Jahren vom Kreml unterstützte Smirnow wurde fallen gelassen. Stattdessen setzt Moskau auf Kaminski.
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Obwohl die russische Führung im Vorfeld der Wahlen Smirnow zu einem freiwilligen Rücktritt bewegen wollte (zunächst durch Versprechen, seine wirtschaftlichen Interessen nicht zu beeinträchtigen, später durch Druck über ein Strafverfahren gegen Smirnows Sohn wegen Veruntreuung), ist Smirnow bei den Wahlen angetreten.
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