Montag, 07.11.2011
Kreml will Präsidentensohn von Transnistrien anklagenMoskau. Russland verschärft den Ton gegenüber der Führung von Transnistrien, einer von Moldawien abtrünnigen Republik: Gegen den Sohn des Präsidenten wird wegen Betrugs ermittelt, er soll notfalls mit Gewalt den Ermittlern vorgeführt werden. Hintergrund: Präsident Igor Smirnow will erneut kandidieren - gegen den Willen des Kremls.
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Das Verfahren gegen Oleg Smirnow wurde im Oktober eröffnet. Er soll 160 Mio. Rubel (umgerechnet vier Mio. Euro) an russischen Hilfsgeldern veruntreut haben. Die Gelder seien für die Auszahlung von Renten und die Unterstützung der Landwirtschaft gedacht, heißt es.
Nun drohte die Generalstaatsanwaltschaft, Smirnow werde notfalls mit Gewalt zur Befragung vorgeführt.
Smirnow ist der Sohn von Präsident Igor Smirnow, der seit 1990 die international nicht anerkannte Republik Transnistrien regiert (seit 1992 als Präsident). Wurde er lange Zeit von Moskau gestützt, hat der Kreml bei den im Dezember geplanten Wahlen einen neuen Kandidaten auserkoren: Parlamentssprecher Anatoli Kaminski.
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Doch Smirnow will im Dezember trotzdem kandidieren - zum fünften Mal in Folge. Daraufhin wurde das Betrugsverfahren gegen seinen Sohn Oleg in Moskau eingeleitet. Oleg Smirnow soll russischer Staatsbürger sein und auch mehrere Immobilien in Moskau besitzen. Sein derzeitiger Aufenthaltsort wird auf Zypern vermutet.
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Igor Smirnow hat auf den Druck aus Moskau ebenfalls mit dem Anziehen der Daumenschrauben reagiert: In Transnistrien wurden mehrere Russen festgenommen, die angeblich eine "schwarze PR-Kampagne" gegen Smirnow veranstalteten.
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